Monthly Archives: Juli 2013

Flashmob

Flashmobs erfreuen sich ja dank kurzfristiger Massenmobilisierung in sozialen Netzwerken immer größerer Beliebtheit. Man trifft sich zur öffentlichen Kissenschlacht, zur Besetzung eines McDonalds, oder tanzt in einem Bahnhof.

Gestern (ich war wahnsinniger Weise am frühen Nachmittag in der Innenstadt unterwegs) wurde ich zum ersten mal selbst zufällig Zeuge einer solchen Aktion – man hatte sich eingefunden, um zu Michael Jackson’s ‚Beat it‘ auf dem

Odeonsplatz umherzuhüpfen.

Mir wäre es ja definitiv zu heiß für eine solche Aktion gewesen (aber die Jugend von heute schreckt ja vor nix zurück ;-), aber nett anzusehen war es in jedem Fall. Und ich musste über die Wahl des Songs ein Wenig schmunzen – ‚Beat it‘ dürfte älter sein, als die meisten der Teilnehmer.

Das nächste mal würde ich dann bitte gern eine „Thriller“-Performance sehen. Wobei, gab es ja schon

So macht Schwimmen Spaß

Dieser Tage fragte mich meine Bekannte Nina: „Wollen wir heute Abend noch ne Runde Schwimmen gehen?“. Nun muss ich gestehen, dass ich seit Jahren kein Freibad mehr von innen gesehen habe, denn erstens sind mir diese meistens entschieden zu voll und zweitens habe ich es dank meines Bechterews nicht mehr so mit dem Schwimmen – außer Rückenschwimmen ist nicht mehr viel zu machen (ich könnte dagegen sicher gut Schnorcheln, in Bauchlage bekomme ich den Kopf nicht mehr wirklich aus dem Wasser gestreckt) und das macht nur bedingt Spaß, wenn man dauernd Gefahr läuft, eine andere Person über den Haufen zu schwimmen.

In Anbetracht der derzeitigen Temperaturen schien es mir aber angebracht, mal eine Ausnahme zu machen, zu verlockend die Aussicht, den ganzen Körper um ein paar Grad abzukühlen. Wobei „heute Abend“ eine spannende Sache war, denn eigentlich machen die Freibäder in München allesamt um 20:00 zu – so etwa der Zeitpunkt, zu dem ich die Temperaturen als „jetzt sind sie fast annehmbar“ einstufe. Aber da kannte ich das Dantebad noch nicht, welches in mehrfacher Hinsicht ein Bisschen speziell ist.

Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn

Rechnet man die Zeit mit ein, in der ich damit beschäftigt war, die zukünftigen Büros für München zu besichtigen, fahre ich jetzt seit rund eineinhalb Jahren mehr oder minder regelmäßig zwischen Stuttgart und München hin und her. Die Strecke auf der A8 könnte ich inzwischen vermutlich auch blind zurücklegen, sämtliche Ausfahrten in der korrekten Reihenfolge aufzählen und fachkundige Beratung geben, an welchem Rastplatz man am geschicktesten eine zu platzen drohende Blase entleert.

Spannendes Begleitprogramm bilden immer die rund 40km Baustelle zwischen Günzburg und Augsburg, wo die A8 unter erheblichem materiellen Einsatz und Aufbietung beeindruckender Baumaschinen auf sechs Spuren ausgebaut wird (was so ziemlich der Traum jedes kleinen Jungen sein dürfte. „Boah, Hammer-Baustelle!“). Anders als beim bestenfalls als „Vollkatastrophe“ zu bezeichnenden Ausbau der A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart seinerzeit, den man verkehrstechnisch ja leider als Volldebakel ansehen muss (auch wenn das Schlimmste seit einer ganzen Weile überstanden scheint), hat man sich hier für eine relativ harmlose aber auch radikalere Variante entschieden: man baut die komplette Fahrbahn kurzerhand neu – neben den bisherigen Fahrspuren.

Alle Jahre wieder

Bezüglich des Freundeskreises gibt es im Jahr ein paar Fixpunkte, die in der Regel nicht tagesgenau festliegen, aber eben doch definitiv früher oder später stattfinden. Beispielsweise die Geburtstagsfeier bei Kai in Ruit, oder auch das Grillen im Garten von Felix‘ Eltern. Man weiß nie so genau, wann exakt sie wohl durchgeführt werden und wann man davon erfährt – aber irgendwann trudelt eine Nachricht ein, die zum entsprechenden Event lädt.

Schon an den Einladungen lässt sich deutlich erkennen, dass die Zeit vergeht. Lauteten sie früher grob zusammengefasst etwa „kommenden Samstag fieses ausuferndes Besäufnis bei Felix im Garten“, kommt der Text heuer schon etwas getragener daher:

„Am Samstag wird bei uns im Garten gegrillt! Weil diesmal auch Kinder kommen werden, geht’s schon um 15:00 Uhr los mit Kaffee(?) und Kuchen(??), ab ca. 18 Uhr wird dann gegrillt. Ich habe heute schon Bier, Weißwein, Rosé und Wasser in hoffentlich ausreichender Menge besorgt. Bitte bringt Grillgut, Salat und kindgerechte Getränke mit. Wir freuen uns auf euer kommen!“.

Tollwood

Nein, ich habe mir neuerdings keine gepflegte Legasthenie zugelegt, die Überschrift ist korrekt. Zweimal im Jahr findet in München das Tollwood-Festival statt. Im Sommer gastiert es im Olympiapark (dieses Jahr zum fünfundzwanzigsten mal), im Winter auf der Theresienwiese. Letztlich ist es eine wilde Mischung aus Musikveranstaltungen, Themenbereichen (meist der Kategorie „Weltverbesserung“ angehörend) und scheinbar endlos großem Gastronomieangebot – alles biologisch total wertvoll und zertifiziert. Für das gute Gewissen. Feilgeboten wird alles, was des Weltbürgers Herz erfreut: Kleidungsstücke im Batik-Look (ich dachte ja, dass sowas im vergangenen Jahrtausend ausgestorben sei – ich zumindest sah in meinen Spätjugendjahren in solcherlei Klamotten eher albern aus und finde ja, dass sich das auf alle übertragen lässt, die so etwas tragen), Kunsthandwerk jeglicher Couleur (Schnitzereien, Schmuck natürlich, Uhren aus plattgedrückten Flaschen, Postkarten und gemaltes Allerlei, Holzspielzeug und, und, und). Das Meiste fällt wohl in die Kategorie „strenggenommen total nutzlos“, aber genau das macht eigentlich den Reiz aus.

Massenkompatibel

Vor einigen Wochen habe ich mir eine neue Sonnenbrille gegönnt, für die ich erstaunlich viele Komplimente bekommen habe. Das wäre mir jetzt nicht unbedingt eine Erwähnung wert, aber da ja beinahe jeder dieses Modell gut fand (heißt: mal ausprobieren wollte), habe ich eine kleine Versuchsreihe durchgeführt. Offenbar steht dieses Brillenmodell wirklich jedem. Egal, wem wir es aufgesetzt haben – es sah eigentlich immer mindestens akzeptabel aus. Selbst Tobi („mir stehen Ray Ban Brillen grundsätzlich nicht“) kam nicht umhin einzusehen, dass auch ihn die Geschmackspolizei nicht verhaften würde, trüge er eine solche.

Da kann sich irgend ein Designer wohl auf die Schultern klopfen – er hat ein extrem universelles Modell entworfen. Was dann wohl die Garantie dafür ist, dass sie mir auf anderer Leute Nasen vermutlich häufiger mal begegnen wird. Scheiß auf den Individualismus – der Mainstream rockt! ;-)