Monthly Archives: Mai 2015

Pachelbel reloaded

Meinen Lobpreis auf die Münchner Straßenmusiker habe ich ja bereits abgeliefert. Allerdings noch nicht im laufenden Jahr und überhaupt kann man vermutlich nicht häufig genug betonen, dass sich die hiesige angenehm von der anderer Fußgängerzonen abhebt. Durch die Lizenzpflicht für Straßenmusiker und eine damit verbundene Qualitätskontrolle erreichen meist nur liebliche Klänge die Ohren der hiesigen Passanten. Zumindest in der Innenstadt. Gut, über das „lieblich“ lässt sich hin und wieder  streiten, aber musikalisch bekommt man definitiv keinen Mist zu hören. Und keine Panflöten-Indios.

Ich dafür gestern Abend zum ersten mal eine Combo namens „konnexion Balkon“. Zunächst wollte ich ja möglichst unauffällig die Flucht ergreifen, als man den Pachelbel-Kanon ankündigte. Andererseits hatten sie unmittelbar vorher in abenteuerlicher instrumentaler Besetzung eine grandiose Fassung von „Rock me Amadeus“ zum Besten gegeben, was darauf hoffen ließ, dass die Pachelbel-Sache eventuell glimpflich bis heiter ausgehen könnte. Und wie sie das tat, schaut selbst:

Die Jungs gehören offenbar zur Münchner Straßenmusik-Prominenz (und ich frage mich ja, warum ich die nicht schon viel früher für mich entdeckt habe), eine kurze Recherche bei Youtube fördert diverse Videos hervor. Zwei davon mag ich euch besonders an Herz legen.  Eine Version von Toxic, die das Original von Frau Spears um Längen toppt und beweist, dass die Herren weit mehr drauf haben als Hits der Neunziger mit dem Pachelbel-Schema zu unterlegen. Und dann noch eine recht amüsante bis wilde Interpretation von Get Lucky. Nehmt euch die paar Minuten, die lohnen sich!  Ach würden doch weit mehr solcher Bands durch die Lande ziehen, was könnte man Spaß haben…

Eine der angepriesenen CDs hat übrigens ihren Platz nun in einem meiner Regale gefunden. Völlig zu Recht, wie ein erstes Durchhören bestätigte.

Neues Spielzeug

Das Projekt „neues Fahrrad“ existiert auf dem Papier schon relativ lange (genau genommen seit ich vor zweieinhalb Jahren nach München kam), war aber nie dringend. Und mit einer gewissen Hemmschwelle verbunden – denn der Erwerb eines neuen fahrbaren Untersatzes würde erstens vermutlich recht zeitaufwendig und zweitens nicht minder finanzaufwendig werden.

Spielte es in Laim noch eine recht geringe Rolle, hat die Fortbewegung per Rad in Schwanthalerhöhe erheblich an Attraktivität gewonnen, da die innenstädterische Lage die Fahrtstrecken verkürzt. Dadurch gewann der Wunsch nach einem Zweitrad in den letzten Wochen erheblich an Gewicht, denn der ständige -mit ein Bisschen Aufwand verbundene- Wechsel zwischen Trainingsrolle und Normalnutzung im Stadtverkehr fiel mir dann doch dezent auf die Nerven.

Das bisherige -auch schon über 15 Jahre alte- Radl für die Fahrten in die Nachbarschaft und eines für die sportliche Betätigung. So der Plan.

Die Sache mit dem Zeitaufwand habe ich recht pragmatisch gelöst, mich nämlich nur bedingt selbst damit beschäftigt, welche Rad-Arten gerade hip sind, welche Komponenten der neueste technische Schrei. Das einmal alle 15 Jahre zu tun, halte ich für ineffizient, denn in die Materie „Fahrrad“ liest man sich nun mal nicht in 30 Minuten ein. Wozu also diesen Aufwand, wenn ich im Freundeskreis doch über einen höchst erfahrenen Fahrrad-Schrauber und einen „Ich habe alle Fahrrad-Tests auf Youtube gesehen. Wirklich alle“-Experten verfüge. Preisklasse und gewünschten Einsatzzweck vorgeben und mal sehen, was sie mir empfehlen.

Letztlich angesehen habe ich mir Räder von Cannondale und Specialized, wobei ich beim Besuch entsprechender Händler (in diesem Fall bevorzuge ich definitiv den Fachhändler und die Ecke, auch wenn das Internet mehr Auswahl und günstigere Preise verspricht) etwas desillusioniert lernen musste, dass das Marktsteuerungsmittel der künstlichen Verknappung  leider auch in der Fahrradbranche um sich gegriffen hat. Was hilft es denn, sich schon im Vorfeld ein paar Modelle auszugucken, wenn diese dann durch die Bank gar nicht mehr lieferbar (da vergriffen) oder nur noch in unpassenden Rahmengrößen verfügbar sind? Mein Favorit war nicht mehr zu bekommen. Natürlich hätte ich ihn im Internet bestellen können – aber ein Rad, das ich vorher nicht probefahren konnte, werde ich nicht lediglich aufgrund seiner technischen Daten und ein paar Fotos bestellen.

Wirklich problematisch sollte dies dann erfreulicher Weise nicht sein. Denn im Laden vor Ort gab es ausreichend ähnliche Modelle und bei meiner Art der Nutzung spielt es schlussendlich kaum eine Rolle, ob ich mir ein auf sportlich getrimmtes Trekkingrad oder ein in Richtung „in gewissem Rahmen geländegängig“ entwickeltes Rennrad zulege.

Eigentlich war der Trip in den Fahrradladen als erster Sondierungsbesuch geplant. Dann hätte ich aber wohl lieber auf die Probefahrten verzichten und es beim bloßen Diskutieren über einzelne Modelle belassen sollen. So wurde mir aber bei der Testfahrt von Rad #2 schon nach wenigen Metern klar, dass ich es kaufen würde. Weil einfach alles passte. Als wären mein Hintern und der Sattel füreinander bestimmt.

Am Abend darauf habe ich es abgeholt.

Ins Glas geschaut

Wenn es draußen überraschend kalt ist, stürmt und schüttet (wie gestern Morgen, beispielsweise), dann wird’s Zeit für ne gute Kanne Tee, die hilft über solche Zustände in der Regel ganz gut weg. Der gestrigen Morgenkreation verdanke ich diesen Handy-Schnappschuss hier. Einfach mal ablichten, wie die Farbe des Tees sich im Wasser verteilt, wo doch gerade das Licht so nett auf die Kanne scheint. Gut, wäre das ein Rätselbild, ich würde eher nicht drauf kommen, dass das ziehender Tee sein soll, aber mir gefällt das Bild dennoch. Immerhin.