Tag Archive for Baden

Sommerfreuden

 
Was tut der Münchner an Tagen, bei denen die Temperaturen in kaum noch messbare Bereiche steigen? Entweder, er verschanzt sich in den eigenen vier Wänden, oder er packt ein paar Badesachen ein und flüchtet zum nächstgelegenen Badesee. Davon gibt es erfreulich viele, sofern erreichbar, empfehle ich einen der großen. Den Starnberger See beispielsweise, an dem es trotz der weit fortgeschrittenen uferversperrenden Bebauung durch die Villen der Bewohner und Wochenendhäuser der Münchner Besserverdiener dennoch einige große Badegebiete gibt, innerhalb derer man sich nicht hab tot treten muss oder auf Sonnencreme-Spuren auszurutschen droht. Es hat definitiv was, sich dort in den Schatten zu legen und auf das Wasser zu schauen. Oder die am Horizont aufragenden Berge. Oder die Ausflugsboote. Oder die anderen Badegäste. Hochspannend, das alles, und definitiv eine Freizeitempfehlung.

Allerdings sollte man -zumindest an Wochenenden- dringend in Erwägung ziehen, mit dem Rad anzureisen, auch wenn das (von meinem Stadteil aus) rund eine Stunde Fahrt bedeutet. Denn wenn man (wie geschehen) das Auto nimmt, dann dauert die Fahrt nach Starnberg etwa eine halbe Stunde, die DURCH Starnberg aber auch. Mindestens. Das reduziert den Spaßfaktor doch ganz erheblich und ich frage mich ja, wie sich wohl die Anwohner fühlen, an deren Häusern vorbei sich die sich die endlose Blechschlange der Ausflügler quält. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen: Wer sich dort eine Behausung leisten kann und unbedingt will, muss eben auch mit den Folgen des landschaftlichen Reizes leben.

Badesaison!

Ich bin ein Bisschen im Verzug, was das Schreiben meiner Blog-Artikel angeht, weshalb mein Ausruf der Badesaison für Irritationen sorgen könnte. Denn schließlich wurde der empfundene Sommer der vorletzten Woche ja schon wieder durch den Herbst oder wenigstens das gewohnt zweifelhafte Wetter ersetzt, bei dem kein Mensch klaren Verstandes auf die Idee kommt, die Badehose einzupacken und zum nächsten Badesee zu fahren.
Aber wie gehabt: Vor zwei Wochen sah das ganz anders aus und der Radtour am Samstag folgte ein Ausflug zum Heimstettener See (laut Wikipedia eine bis Ende der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts genutzte Kiesgrube). Ebenfalls per Rad, natürlich, wobei die Fahrstrecke gemessen an der vom Tag davor geradezu lächerlich erscheint. Von Neuperlach über Trudering und Riem führte der Weg rund 10 Kilometer nordöstlich Richtung Heimstetten. Die einzige Herausforderung der Strecke bestand darin, im künstlich angelegten Park in Riem (wo man es auch durchaus aushalten kann, auch wenn  es dank der recht jungen Bäume noch relativ wenig Schatten gibt) den ganzen Fußgängern auszuweichen, die offensichtlich beschlossen hatten, den Radfahrern einen gewissen Nervenkitzel zu bieten. Denn wozu am Wegesrand laufen, wenn man auch zu mehreren nebeneinander mittig die Wege entlangschlendern oder dem herannahenden Radler durch einen spontanen Richtungswechsel einen unerwarteten Überraschungseffekt bescheren kann? Ich verbuche das einfach mal als Fahrsicherheitstraining am lebenden Objekt.