Ausflüge

Ausblicke

Was tut man eigentlich, wenn man in München wohnt, ein paar Tage Urlaub hat, für diesen aber keine größeren Aktionen oder gar Fernreisen geplant hat? Man kann sich bei eher suboptimalem Wetter zunächst natürlich für drei Tage mit all den Dingen beschäftigen, die in den letzten Jahren liegen geblieben sind oder auf „wenn ich mal Zeit habe“ verschoben wurden. Wenn man dann aber doch mal raus will, wird’s fast schon etwas kompliziert. Nicht, weil es nichts zu entdecken gäbe, sondern da die recht massive Präsenz von potentiellen Zielen in unmittelbarer Nähre schon eher in den Bereich „Auswahlüberforderung“ fällt. 

„Fahr zum Walchensee! Der schönstes See der Welt. Herzogstand per Lift oder zu Fuß. Oder auf den Jochberg. Für Details morgen mehr…“ schrieb eine quasi mit der hiesigen Bergwelt verheiratete Freundin mir auf die Frage, welches von einigen nominierten Zielen sie mir für einen Tagesausflug denn ans Herz legen würde.

Gute Idee. An die ich mich noch ein ganzes Weilchen erinnern werde. Denn erstens ist’s dort wirklich ganz wunderbar und zweitens habe ich mir dabei einen Muskelkater der Kategorie „gemeiner geht’s kaum“ zugezogen. Aber daran bin ich selbst schuld und hätte es eigentlich vorhersehen müssen. Aber da der Herr sich ja dank seines durchaus präsenten Sportprogramms für einigermaßen fit hält, musste er es ja unbedingt übertreiben und hernach bereuen.

Sommerfreuden

 
Was tut der Münchner an Tagen, bei denen die Temperaturen in kaum noch messbare Bereiche steigen? Entweder, er verschanzt sich in den eigenen vier Wänden, oder er packt ein paar Badesachen ein und flüchtet zum nächstgelegenen Badesee. Davon gibt es erfreulich viele, sofern erreichbar, empfehle ich einen der großen. Den Starnberger See beispielsweise, an dem es trotz der weit fortgeschrittenen uferversperrenden Bebauung durch die Villen der Bewohner und Wochenendhäuser der Münchner Besserverdiener dennoch einige große Badegebiete gibt, innerhalb derer man sich nicht hab tot treten muss oder auf Sonnencreme-Spuren auszurutschen droht. Es hat definitiv was, sich dort in den Schatten zu legen und auf das Wasser zu schauen. Oder die am Horizont aufragenden Berge. Oder die Ausflugsboote. Oder die anderen Badegäste. Hochspannend, das alles, und definitiv eine Freizeitempfehlung.

Allerdings sollte man -zumindest an Wochenenden- dringend in Erwägung ziehen, mit dem Rad anzureisen, auch wenn das (von meinem Stadteil aus) rund eine Stunde Fahrt bedeutet. Denn wenn man (wie geschehen) das Auto nimmt, dann dauert die Fahrt nach Starnberg etwa eine halbe Stunde, die DURCH Starnberg aber auch. Mindestens. Das reduziert den Spaßfaktor doch ganz erheblich und ich frage mich ja, wie sich wohl die Anwohner fühlen, an deren Häusern vorbei sich die sich die endlose Blechschlange der Ausflügler quält. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen: Wer sich dort eine Behausung leisten kann und unbedingt will, muss eben auch mit den Folgen des landschaftlichen Reizes leben.

Die Seen-Radtour

Nach meiner Fahrradtour zum Starnberger See habe ich mir relativ schnell in den Kopf gesetzt, dass doch auch der Ammersee eigentlich ganz wunderbar mit dem Rad zu erreichen sein müsste und mir eine Tour dahin für einen der letzten Urlaubstage aufgehoben.

Angestachelt vom Erfolg mit dem Fahrrad-Routenplaner, habe ich auch dieses mal die Fahrt mit Unterstützung desselben durchgeführt – diesmal habe ich mir den Weg via einem Ohrhörer einflüstern lassen. Um es kurz vorwegzunehmen: das Ganze hat auch dieses mal funktioniert, allerdings habe ich die Anweisungen auch zwei mal wüst verwünscht – denn teilweise kommen die Ansagen doch arg spontan und einmal hat das Programm wohl offenbar unterstellt, dass ich mit einem Mountainbike unterwegs bin und mich einen Waldweg entlanggeschickt, der schon schiebend kaum zu überwinden war. Da gibt’s wohl noch Verbesserungspotential. Ganz ohne hin und wieder mal einen Blick auf die Karte zu werfen funktioniert das Ganze dann halt doch nicht. Andererseits: Ich habe mich auch seinerzeit, noch mit klassischen Radkarten unterwegs, hier und da mal verfahren.

Aber eigentlich wollte ich ja über die Tour an sich schreiben…

Der Olympiapark

Bis vor Kurzem habe ich dem Olympiapark keine keine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Natürlich war ich immer mal wieder in der Nähe (im Freibad beispielsweise), habe vor Jahren auch mal die BMW-Welt besucht und das Olympiastadion als Solches kenne ich natürlich auch – aber den Park drumrum habe ich immer weitgehend ignoriert. Das wollte ich ändern, hab mir mein Rad geschnappt und bin hingeradelt. Ist ja von Laim aus fast „um die Ecke“, trotz diverser roter Ampeln dauert die Fahrt kaum eine halbe Stunde.

Salzburg

Statt einer Fernreise hatte ich mir für den Urlaub (der heute leider zu Ende geht) ja diverse Ausflüge in die nähere Umgebung vorgenommen. Einer davon führte (in Begleitung von Sveni) nach Salzburg, denn „schau dir Salzburg an“ habe ich hier schon oft zu hören bekommen. Und nachdem die Stadt ja nicht mal zwei Autostunden entfernt liegt, bot sich der Trip dahin nun wirklich an.

Um ein Fazit vorweg zu nehmen: Für einen Tagesausflug ist Salzburg ein ganz hervorragends Ziel – allerdings sollte man überlegen, ob man das wirklich an einem Sonntag (und in den Sommerferien) tun sollte. Denn ganz offensichtlich wohnt der Idee „Salzburg anschauen“ nicht wirklich etwas sonderlich individuelles inne, noch dazu zur Festspiel-Zeit. Heißt übersetzt: Es war ganz schön voll. Milde ausgedrückt.

Auf zum Starnberger See

Nachdem ich den Besuch auf der Zugspitze hinter mir hatte, ging’s recht nahtlos zum nächsten Urlaubsprogrammpunkt. Eine Radtour zum Starnberger See sollte es sein. Das sind etwa 25 Kilometer (eine Richtung) und bei der lokalen Topographie eher ein Klacks. Die größte Herausforderung war die Frage, wie ich den Weg wohl finde, denn eine Radkarte habe ich mir bis heute keine angeschafft. Und werde das vermutlich auch nicht tun, denn ich habe „Komoot“ entdeckt – einen Routenplaner für das Fahrrad. Der kommt (anders als beispielsweise der Routenplaner von Google) ganz wunderbar damit klar, dass der geneigte Radfahrer vielleicht nicht unbedingt dauernd auf Straßen fahren will. Und das Programm kann angeblich Sprachnavigation. Grund genug, das einfach mal auszuprobieren.

Auf der Hinfahrt wäre so etwas gar nicht nötig gewesen, der Weg nach Starnberg ist richtig gut ausgeschildert (der Rückweg dagegen lustiger Weise nicht), aber das wusste ich ja noch nicht. Und so ließ ich mich also vom Handy durch die Gegend kommandieren. Es genügt völlig, sich auf die Ansagen zu verlassen, die kommen rechtzeitig und stimmen. Und (sofern man auf eine Kartenansicht auf dem Display verzichtet) den Akku nimmt das Ganze erstaunlich wenig in Anspruch. Eineinhalb Stunden haben etwa 20% des Akkus konsumiert. Wenn also jemand der geneigten Leserschaft ein Navi für das Fahrrad sucht und sowieso ein Smaprtphone (Android/Apple) hat, dem empfehle ich Komoot jetzt mal wärmstens. Aber zurück zum Ausflug…

Der Berg ruft

Eigentlich ist es ja fast schon ein Bisschen peinlich. Da lebe ich seit rund einem Jahr in München, habe die Alpen quasi direkt vor der Haustür – war aber noch nie dort. Ein Zustand, der eigentlich keiner ist und dringend geändert werden musste. Da kam der aktuelle Urlaub gerade recht – am Dienstag habe ich endlich mal meinen ersten Ausflug Richtung Bergwelt unternommen.

Über die A95 ist man in rund einer Stunde in Garmisch und von dort aus kann man ja hervorragend zu allerlei Bergtouren aufbrechen. Wobei ich mich erstmal sehr konventionell verhalten habe. Mein letzter Besuch auf der Zugspitze ist mindestens 25 Jahre her (vermutlich länger), also wollte ich meine Füße mal wieder auf den höchsten Berg Deutschlands stellen. Ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Badesaison!

Ich bin ein Bisschen im Verzug, was das Schreiben meiner Blog-Artikel angeht, weshalb mein Ausruf der Badesaison für Irritationen sorgen könnte. Denn schließlich wurde der empfundene Sommer der vorletzten Woche ja schon wieder durch den Herbst oder wenigstens das gewohnt zweifelhafte Wetter ersetzt, bei dem kein Mensch klaren Verstandes auf die Idee kommt, die Badehose einzupacken und zum nächsten Badesee zu fahren.
Aber wie gehabt: Vor zwei Wochen sah das ganz anders aus und der Radtour am Samstag folgte ein Ausflug zum Heimstettener See (laut Wikipedia eine bis Ende der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts genutzte Kiesgrube). Ebenfalls per Rad, natürlich, wobei die Fahrstrecke gemessen an der vom Tag davor geradezu lächerlich erscheint. Von Neuperlach über Trudering und Riem führte der Weg rund 10 Kilometer nordöstlich Richtung Heimstetten. Die einzige Herausforderung der Strecke bestand darin, im künstlich angelegten Park in Riem (wo man es auch durchaus aushalten kann, auch wenn  es dank der recht jungen Bäume noch relativ wenig Schatten gibt) den ganzen Fußgängern auszuweichen, die offensichtlich beschlossen hatten, den Radfahrern einen gewissen Nervenkitzel zu bieten. Denn wozu am Wegesrand laufen, wenn man auch zu mehreren nebeneinander mittig die Wege entlangschlendern oder dem herannahenden Radler durch einen spontanen Richtungswechsel einen unerwarteten Überraschungseffekt bescheren kann? Ich verbuche das einfach mal als Fahrsicherheitstraining am lebenden Objekt.