Umso erfreulicher, wenn es Ausnahmen gibt. Eine solche gab es Anfang des Monats. Ich musste am 3. und 4. Oktober nach Basel, einen dortigen Kunden schulen. Der ganze Trip war richtig nett. Zum Einen ist Basel eine wirklich hübsche Stadt, zum Anderen ergibt sich aus der geographischen Lage und der Tatsache, dass etliche internationale Konzerne da große Niederlassungen haben, ein höchst spannendes Sprachgemisch. Schwitzerdeutsch, Deutsch, Französisch, Englisch – alle kunterbunt durcheinander und friedlich nebeneinander her.
Auch monetär hat man sich auf diese Internationalität eingestellt, man kann eigentlich überall wahlweise in Franken oder Euro bezahlen – was das Bauchgrimmen in Anbetracht der zu entrichtenden Summen allerdings nicht wirklich lindert. 16 Franken, also nicht ganz 13 Euro, für ein „Menü“ bei Burger King über den Tresen wandern lassen zu müssen, schmerzt durchaus. Ich möchte gar nicht wissen, was ein Besuch in einem ernstzunehmenden Restaurant gekostet hätte.Die Stadt selbst entschädigt allerdings für solcherlei Dinge. Den Abend des ersten Seminartages nutzte ich zum Einkaufen (Preise hin oder her, aber ich kann doch nicht in die Schweiz fahren, ohne dort mindestens einen Berg Schokolade zu erwerben. Und außerdem: wenn ich schon einen Feiertag für einen Kunden opfere, dann will ich wenigstens etwas tun, was den Daheimgebliebenen an diesem Tag verwehrt blieb – Shoppen. Nicht unbedingt exzessiv, aber immerhin :-) und einem Abendlichen Spaziergang Richtung Altstadt, ohne allerdings wirklich viel zu sehen zu bekommen. Im Dunkeln hält sich der Tourismus-Faktor einer Stadt nunmal in Grenzen.
Dafür hatte ich aber anderntags erfreulicher Weise noch etwas mehr als ein Stündchen Zeit, ehe mein Zug zurück gen Heimat abfuhr. Und da ich im Rahmen der Hotelübernachtung auch ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr bekommen hatte, konnte ich diese Zeit dazu nutzen, bei strahlendem Sonnenschein noch einen schnellen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen. Und der hat sich definitiv gelohnt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal ein berufliches Ziel so attraktiv gefunden habe. Vor Jahren vielleicht Delft, die Altstadt von Aachen ist natürlich auch immer schön, aber Basel setzt sich da dann doch auf einem Spitzenplatz fest. Mindestens.Zu schade, dass ich nicht daran gedacht habe, eine „anständige“ Kamera mitgenommen zu haben. So musste ich für die Erinnerungsfotos zwangsweise auf das Telefon zurückgreifen. Und auch, wenn die Ergebnisse akzeptabel sind – wirklich gut sind sie nicht.
Das schreit geradezu danach, im kommenden Frühjahr mal wieder einen Ausflug dahin zu machen. Dann mit der Spiegelreflexkamera und ein Bisschen mehr Zeit im Gepäck. Irgendwie freue ich mich da jetzt schon drauf…