Der Bus

Vor ein paar Tagen wurde in den Kommentaren zum Artikel über die Anschaffung eines T1-Modells in Form eines Lego-Bausatzes (zu Recht) ein Update verlangt. Und da ich ja bekannter Maßen ein total serviceorientierter Blogger bin, kann ich mich den Wünschen meiner Leserschaft ja meistens nur schwer verweigern. Außerdem will ich doch keinen der durchaus sehr zählbaren Besucher dieser Seiten vergraulen oder am Ende den Eindruck vermitteln, einmal angekündigte Dinge nicht wieder aufzugreifen :-) Und nachdem die mehr als einmonatige offensichtliche Schreibblockade meinerseits endlich überwunden scheint, steht diesem Update auch nichts mehr im Weg. Ist ja nicht so, dass die passenden Fotos nicht schon eine ganze Weile auf der Festplatte ihrer Veröffentlichung entgegensahen…

Der Bus ist in der Tat schon eine ganze Weile fertig und ziert inzwischen ein Regal bei mir in München. Ich habe die Zeit nach meiner Leistenbruch OP im März dazu genutzt, die fast 1400 Teile mal in das fertige Objekt umzusetzen, was teilweise gar nicht so einfach war. Es ist schon erstaunlich, was die Lego-Ingeneure so alles aus diesen Plastikklötzchen konstruieren können.

Allein das Sortieren der Einzelteile hat weit über eine Stunde gedauert und den Esstisch in der Bleibe in Degerloch komplett ausgefüllt. Ich weiß nicht, ob die Menschen bei Lego das absichtlich machen um die Vorfreude auf das Bauen in die Länge zu ziehen, aber meiner Meinung nach täten sie den Käufern ihrer Modelle einen großen Gefallen, wenn sie die Teile wenigstens vorsortiert auf die empfunden zwanzig Plastikbeutel in der Packung verteilen und nicht augenscheinlich komplett ohne Schema kunterbunt durcheinanderwürfeln würden.  Denn übermäßig spannend ist es nicht, jedes Einzelteil einmal anzufassen und auf den passenden Stapel zu legen.

Der Aufbau selbst erfolgte streng nach Anleitung (übrigens rund 160 Seiten, verteilt auf zwei Heftchen). Man kann sicher darüber streiten, ob das nicht furchtbar langweilig ist, denn schlussendlich bleibt die eigene Kreativität dabei nunmal einigermaßen ungenutzt. Andererseits wollte ich ja ein ganz bestimmtes Endresultat erhalten und nicht irgend etwas, das nach allem aussieht, nur nicht nach einem VW-Bus. Ich denke nicht, dass es auch nur ansatzweise gelingen würde, den Bus ohne Anleitung zusammenzubauen.

Das Verblüffende beim Aufbau (der übrigens rund fünf Stunden gedauert hat) ist die Detailverliebheit, die das Modell aufweist. Sitze lassen sich umklappen, Schränke öffnen, Regale sind vorhanden und es gibt so gar Blümchen und ein „Make Lego Models not War“-T-Shirt. So fügt sich Teil für Teil zusammen und es war mehr als nur einmal überraschend, welches Gesamtbild sich nach Anbau dieses oder jenes Teilstückes ergab. Das haben sie definitiv gut hinbekommen, die Dänen.

Ob ich den Bus jemals wieder auseinandernehme und neu aufbaue kann ich nicht abschätzen. Momentan erfreue ich mich regelmäßig an seinem Anblick, falte hin und wieder das Hochdach aus und ein und frage mich, wie lange es wohl dauert, ein solches Modell zu entwerfen. Denn schlussendlich ist das alles doch einfach nur Lego, sonderlich viele Spezialbauteile, die nicht zum Standard-Sortiment gehören, sind meiner Meinung nach gar nicht enthalten. Den nicht ganz günstigen Anschaffungspreis ist das Modell in meinen Augen durchaus wert…

Just heute bin ich übrigens bei SPON über einen Artikel gestolpert, demzufolge ein findiger Mensch aus England Wohnwagen baut, die aussehen wie ein T1. Vielleicht sollte ich die Anschaffung eines solchen erwägen, im Gegensatz zu gut erhaltenen Original-Bussen sind die Nachbauten als Wohnwagen nämlich beinahe schon bezahlbar.

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