Die neue Bleibe

Vor einigen Tagen hatte ich es ja bereits angekündigt, dass ich meine bisherige Wohnung in Laim aufgeben und stattdessen weiter in die Stadt ziehen werde. Kurz vor Silvester hat sich die Sache konkretisiert und obwohl ich nach wie vor keinen unterschriebenen Mietvertrag habe, ist die Sache in trockenen Tüchern. Drum konnte ich am 31.12. noch schnell meine Kündigung abschicken und werden das Domizil in der Friedenheimer Straße zum 31.03. aufgeben.

Für den Umzug gibt es zwei Hauptgründe. Der wichtigste ist, dass ich die Wohnung an sich zwar nach wie vor mag, die Hellhörigkeit in Kombination mit dem Mieter unter mir aber absolut inakzeptabel ist. Während ich diese Zeilen hier tippe, kann ich einer recht lautstarken Diskussion unter mir folgen. Grund Nummer zwei ist, dass der Stadtei Laim nun nicht eben zu den attraktivsten gehört, die München zu bieten hat. Weder unter städtebaulichen, noch unter versorguns- oder kneipentechnischen. Seinerzeit war mir das nicht wichtig (oder ich wusste es noch nicht – als Vermieter hätte ich das auch wohlweislich verschwiegen), galt doch das Hauptaugenmerk seinerzeit der Herausforderung „ich muss von Stuttgart aus eine Wohnung in München finden“).

Am 30. besuchte ich Marco und Sonja (jawoll, jene Sonja, mit der ich Anfang meiner Zwanziger ein paar Jahre lang liiert war), die bisher in der Wohnung leben und aus Platzgründen bzw. wegen des erwarteten Nachwuchses zwischen Februar und März ins Vorderhaus umziehen. In dem Zug haben wir einen kurzen Besuch bei der zukünftigen Vermieterin gemacht, die mich aus dem Stand heraus und bis dato ohne die üblichen Nachweise über Bonität und seriösen Lebenswandel als Nachmieter akzeptiert und mit die Wohnung zugesagt hat. Der Grund dafür ist relativ einfach: sie hat eine extrem hohe Meinung von Marco, da dieser sich im Haus um diverse Kleinigkeiten kümmert, selbst schon ewig dort wohnt und noch dazu in dem Gebäude nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Fotostudio (welch schöne Perspektive in Bezug auf mein Hobby ;-) angemietet hat. Und wenn eben der Marco sagt, dass ich ein guter Nachmieter sei, dann werde das wohl stimmen.
Ach wenn das Leben doch öfter mal so einfach wäre.

Ich kann euch leider noch keine Bilder der Wohnung von innen zeigen. Zwar hätte ich durchaus welche machen können, da sie aber derzeit mit Kisten des Umzugs Sonjas von Hamburg nach München und diversem Zeug für das in den kommenden zwei Wochen erwarteten Kind vollgestellt ist, habe ich drauf verzichtet. Aber ich kann euch wenigstens zeigen, wo genau ich dann ab spätestens Ende März zu Hause sein werde. Das erste Bild zeigt die Lage der bisherigen (links) und der zukünftigen (rechts) Behausung. Die Luftlinie zwischen den beiden beträgt keine 3 Kilometer. Das zweite Bild zeigt die unmittelbare Umgebung der neuen Wohnung. Und Bild drei schlussendlich wäre dann die Wohnung selbst. Der zweite Stock wird meiner.

Nun könnte man über die Lage der Wohnung sicher diskutieren. Weder der Stadtteil Schwanthalerhöhe noch das Westend gehören zu den besonders erwähnenswerten Münchens, nein Schwanthalerhöhe ist gar ein kleines Bisschen verrufen, was vornehmlich am „Türkenviertel“ in der Nähe des Hauptbahnhofes liegt. Von dem bin ich aber ein Stückchen entfernt und diesbezüglich auch recht unempfindlich. Dem Westend auf der anderen Seite wird dagegen seit Jahren prognostiziert, das nächste In-Viertel zu werden, allerdings wird diese Prognose jedes Jahr neu in den Raum geworfen. Eingetreten ist sie noch nicht oder zumindest nur teilweise. Allerdings befinden sich dort heute schon diverse meinem Geschmack entsprechende Kneipen, etliche sehr spannende kleine Läden und die Durchmischung der Bevölkerung scheint mir bunter und auch einen Tick weniger „einfach“ als das hier in Laim der Fall ist. Wenn ich derzeit abends weggehe, dann lande ich verblüffend häufig just in dieser Ecken.

Die Theresienwiese direkt vor der Haustür zu haben ist für Oktoberfest-Verweigerer und Alkohol-Ignorierer wie mich sicher kein Highlight. Allerdings werde ich die entsprechenden Phasen des Jahres recht gut und ohne Nervenzusammenbruch überstehen, da man vom Rummel dank der Lage im Hinterhaus nicht viel mitbekommt. Ich hab’s im Oktober ausprobiert, als mir die beiden erstmals eröffnet haben, dass ich ihr Nachmieter werden können. Dagegen steht auf der Haben-Seite die zentralere Lage. Bezogen auf meine Reisetätigkeiten ist die Ausgangslage besser als in Laim. Zum Hauptbahnhof könnte ich laufen, zur S-Bahn sind es nur ein paar Minuten, U- und Straßenbahn liegen auch direkt um die Ecke. Lediglich für’s Auto wird es ein Bisschen komplizierter, das dürfte aber nicht weiter dramatisch sein, da ich es ja sowieso recht selten benutze. Besonders die Nähre zur S-Bahn (Hackerbrücke) ist ein Vorteil, da wir im Lauf des Sommers unser Büro verlegen werden, welches ich von da an per S-Bahn direkt erreichen kann und nicht umsteigen muss.

Das Allerwichtigste aber ist, dass die Wohnung eben erheblich schalldichter ist, als meine aktuelle. Zwar hat auch sie Holzdecken, diese schwingen aber nicht merklich, wenn man sich auf ihr bewegt, das gehen auf Zehenspitzen kann also entfallen. Und der Mieter unter mir ist angeblich erstens recht umgänglich und zweitens angeblich nicht durch Lärmempfindlichkeit aufgefallen. Das eröffnet ganz wunderbare Perspektiven was Besuch angeht, denn bis dato musste ich meine Besucher hier immer erst vorwarnen, dass sie im Zweifelsfall damit rechnen müssen, ab 21:00 den nörgelnde Nachbar vor der Tür zu haben, dem es mal wieder zu laut ist. Das überwiegt dann auch definitiv den Wegfall von Balkon und Badewanne, zumal die neue Wohnung mehr als 10qm größer ist als die bisherige – und nur 20 Euro teurer. Dabei ist meine bisherige für die hiesigen Verhältnisse schon recht günstig.

In den kommenden Wochen muss nun das Ganze Drumrum organisiert werden. Diverse Dinge kündigen, abklären, wie der Auszug hier vonstatten gehen wird, die Entscheidung treffen, ob ich den Freundeskreis zum Umzug rekrutiere oder nicht. Irgendwie freue ich mich drauf :-)

 

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