Da sind sie mal wieder. „Honest Talk“, eine Jazz-Kombo, die ich letztes Jahr vor den Jazztagen in Stuttgart erstmalig gehört habe (und von denen eich so angetan war, dass ich zum ersten mal überhaupt direkt eine CD erworben habe – eine sehr empfehlenswerte, übrigens). Die fünf Jungs sind normalerweise in München anzutreffen, wo sie sich im Rahmen des Studiums kennengelernt haben. Dort stehen sie samt großem Instrumentarium an Wochenenden bevorzugt am Odeonsplatz, wo ich ihnen in den letzten Wochen drei mal über den Weg gelaufen bin (und jedes mal eine Weile innehalte).
Und sie scheinen eben erfreulicher Weise auch öfter mal nach Stuttgart zu fahren, wo sie die auf der Königstraße gebotene Musik um vier bis sieben Qualitätsstufen aufwerten. Allerdings habe ich sie bis dato noch nie als vollständiges Quintett gesehen – es fehlten entweder der Saxofonist oder der Herr am Xylophon. In voller Stärke ist das Dargebotene noch feiner. Wenn jemand die fünf Herren mal auf der Königstraße stehen sieht (zu erkennen am weißen Flügel): bleibt stehen und genießt die Musik – die verstehen ihr Handwerk!Zu meiner großen Verblüffung waren aber auch die Jungs wirklich gut, die ein paar Meter weiter standen. Völlig andere Musik (HipHop mit Akkustikgitare und Cajon? Cool!), und natürlich auch nicht so filigran instrumentalisiert, aber eben erstaunlich gut. Der Gitarrist beherrscht sein Instrument und der Sänger konnte singen – beides leider häufig nicht eben die Qualitätskriterien, die einen „Musiker“ ausmachen, der sich auf der Königstraße aufbaut. Und das Allerbeste: Weit und breit keine Panflöten-Indios!
Somit steht mein Fazit jetzt schon fest: definitiv ein guter Tag!