Tag Archive for Joggen

Uninspiriertes Laufen

Rund drei Wochen lang habe ich mich jetzt davor gedrückt, von der neuen Bleibe aus das erste Mal rennen zu gehen. Zuerst war die Kisten-Schlepperei und Auspackerei ja Sport genug, wichtiger obendrein. Dann war ich ne Woche unterwegs, danach das Wetter nicht so dolle und danach ist mir sicher auch irgend eine mehr oder minder originelle Ausrede eingefallen, warum ich den ersten Lauf noch weiter verzögern sollte. Bin ja bekannter Weise ganz gut in sowas.

Heute nun war endlich Schluss mit lustig, oder anders: ich hab den Hintern endlich mal wieder hoch und die Füße in die Sportschuhe bekommen. Wenigstens ein Bisschen. Allerdings zunächst eher harmlos, mal die Feld, Wald und Wiesen-Lösung ausprobieren, zu der der Bewohner der Theresienhöhe greift, wenn er keine Lust hat, sich ne anständige Laufstrecke zu suchen (beispielsweise im Westpark). Dann rennt er nämlich kurzerhand [n] Runden um die Theresienwiese. Sommers wie Winters. Geht quasi immer, zumal der Rundweg um die Wiesn beleuchtet ist und im Winter geräumt wird. Und Hügel gibt’s da auch keine, zumindest keine nennenswerten.

Nun hab ich’s ausprobiert. Funktioniert. Der Romantik-Faktor der Strecke hält sich zwar wahrlich in Grenzen (momentan kann man sich immerhin über lustig gewandete Frühlingsfest-Besucher amüsieren), allerdings hat sie einen immensen Charme: Ich sollte da immer rennen gehen, wenn ich keine Ahnung habe, wie motiviert ich eigentlich bin. Denn grob alle zweieinhalb Kilometer aufhören zu können und fast daheim zu sein, das ist schon schwer attraktiv. Im Westpark war das komplizierter; wenn mir da nach, sagen wir mal,  7 Kilometern aufgefallen ist, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, oder irgend einem Körperteil eingefallen ist, es könne ja mal damit beginnen zu schmerzen, dann musste der Rückweg halt dennoch noch irgendwie durchgestanden werden. Das wird in Zukunft einfacher.

Allerdings wird der Westpark dennoch mein bevorzugtes Laufrevier bleiben – bis dahin ist es nämlich auch nur unwesentlich weiter, als es von der Wohnung in Laim war. Nur der Eingang in den Park wird ein anderer als bisher. Nicht, dass ich mich zu sehr umstellen muss…

Integrativer Sport

In Anbetracht des hervorragenden Wetters, habe ich mich zum Schreiben der heutigen Blog-Artikel in den Schatten eines Baumes im Westpark begeben und es mir dort gemütlich gemacht. Und durfte zufällig an einer kleinen Laufveranstaltung teilhaben, die heute Vormittag hier veranstaltet wurde. Die wäre nicht weiter erwähnenswert, hätte es sich dabei nicht um einen integrativen Lauf gehandelt, bei an dem auch viele gehandicapte Menschen teilnahmen. Etliche beispielsweise waren offenbar Sehbehindert und wurden von Begleitläufern geführt. Aber auch Menschen mit Beinprothesen oder anderen Einschränkungen mischten sich unter die Teilnehmer.

Ich hab nie drüber nachgedacht, ob ich nicht auch an solchen Läufen teilnehmen könnte – die Idee dahinter halte ich für toll und definitiv unterstützenswert. Es muss nicht immer die sportliche Höchstleistung im Vordergrund stehen. Ich sollte einen Start da für kommendes Jahr in Erwägung ziehen, wo der Lauf doch quasi vor meiner Haustür stattfindet.

Organisiert wurde das Ganze übrigens im Namen von Achim Achilles, selbsternanntem Laufguru und Kolumnenschreiber. Hätte ich ihm mangels medialer Aufmerksamkeit gar nicht zugetraut – Respekt!

Erste Laufstrecken

Dienstag und Mittwoch war es soweit – ich war das erste Mal in München Laufen, nachdem ich das in den vergangenen Wochen dank überdurchschnittlicher Bechterew-Beschwerden nicht tun konnte oder wollte. Mein ach-so-geliebtes Appartement hat ja durchaus auch Vorteile: Zum Beispiel den, dass es relativ nah am Pasinger Stadtpark liegt (ich denke, es sind 500m bis dahin, wenn überhaupt) und ich somit eine Grünfläche vor der Tür habe, die sich für eine abendliche Runde anbietet.

Der Park ist schon ein Bisschen spaßig – empfundene 200 Meter breit und dafür 2,5km lang, durchzogen von allerlei Wegen, auf denen man sich kreuz und quer durchbewegen kann. Orientierungstechnisch kann da nicht viel schief gehen, man rennt einfach immer irgendwie an der Würm entlang und landet früher oder später am südlichen Ende direkt an der A96. Die könnte man über diverse Brücken überqueren, der Karte nach lohnt sich das aber nicht weiter, da danach dann sofort wieder Wohnviertel folgen.