Weil’s so schön war

Das Vergnügen des ColorRuns habe ich mir dieses Jahr ja schon einmal gegönnt. Dummer Weise hatte wir für die Veranstaltung in München vier Tickets, schlussendlich aber nur zwei gebraucht. Was also mit den übrigen tun? Denn günstig waren sie ja nicht unbedingt. Aber es gibt eine Möglichkeit zur Anschlussverwertung – man kann sie schlicht und einfach an einem anderen Ort verwenden! Wie schön, dass es die Veranstaltung in diesem Jahr auch in Stuttgart gab und wie passend, dass ich just am entsprechenden Wochenende eben dort weilte.

Nun geben die Veranstalter auf ihren Internetseiten zwar an, dass man nur an dem Ort starten könne, für den man auch sein Ticket gekauft hätte. Schlussendlich interessierte das aber keinen. Beim Lauf in München kam dem Thema „Startberechtigung“ schlicht keine Bedeutung zu. Alle, die ein passendes T-Shirt trugen, konnten auch laufen. Und vermutlich hätte es auch niemanden interessiert, wenn man ohne die Sponsoren-Uniform oder Startnummer angetreten wäre. Warum also nicht einfach versuchen, sich in Stuttgart unter’s Volk zu mischen? Und sieh an: Die Shirts und Armbändchen waren exakt die selben wie in München. Alles Andere hätte mich auch sehr gewundert.

Und nachdem das geschätzte Patenkind derzeit auch dem Laufsport anheim gefallen ist, beschlossen wir bei einem unserer letzten Treffen, dass wir die fünf Kilometer in Stuttgart doch gemeinsam angehen und uns ordentlich einsauen könnten.

Gesagt, getan. Wenn man davon absieht, dass die in Stuttgart gewählte Laufstrecke gegenüber der in München massiv abfällt (Riemer Park vs Industriegebiet hinter dem Mercedes-Stadion), war es an sich exakt die Gleiche Veranstaltung. Wobei sehr auffällig war, dass der Schwabe als solcher erheblich lauffauler zu sein scheint als die Menschen in München. Anders ist nicht zu erklären, dass die Veranstaltung in Stuttgart eher einem Volkswandertag als einer Laufveranstaltung glich. Nun steht der sportliche Aspekt beim ColorRun ja sowieso nicht im Vordergrund und auch in München trabte man eher gemächlich – dass man die kompletten 5 Kilometer aber ernsthaft spazierend zurücklegen kann (und das dann auch noch haufenweise Menschen tun), hätte ich jetzt eher nicht gedacht.

Das eher träge Verhalten der Masse führte schlussendlich dazu, dass Sabine und ich (relativ früh gestartet), empfunden unter den ersten zehn wieder im Ziel waren, wogegen Andere gerade den Start hinter sich hatten. Da wir das Wörtchen „run“ wenigstens ansatzweise ernstgenommen haben. Auch mal eine spannende Erfahrung, so weit vorn im Ziel zu sein, auch wenn es für diese ach so grandiose Leistung weder einen Preis noch sonstwas gegeben hat. Wäre ehrlich gesagt auch eher peinlich gewesen.

Bleibt mein persönliches Fazit, dass der Lauf schon irgendwie lustig ist, die Ausgabe in Stuttgart aber relativ reizlos ist. Da nehme ich doch nächstes Jahr (wenn überhaupt) lieber wieder in München teil, zumindest so lange man sich in Stuttgart nicht eine attraktivere Strecke sucht.

 

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