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Der erste ernstzunehmende Frühlingstag

Mitte April hatte ich knapp über eine Woche Urlaub, den ich je zur Hälfte an meinen beiden Wohnorten verbracht habe. Wettertechnisch waren die ersten Tage eher mau, aber ab Mitte der Woche wurde es dann tatsächlich frühlingshaft. Gut, ich vermutete zunächst optische Täuschungen, denn wer rechnet denn bitte Mitte April damit, endlich mal die Sonne zu sehen, aber es war wirklich so. Frühlingshaftes München. Es ist erstaunlich, wie gut das dem Klima in der Stadt tut. Die Biergärten öffnen (und sind natürlich sofort proppenvoll), Eisdielen vermelden Rekordumsätze (ich tippe ja, dass es grundsätzlich die ersten messbaren Umsätze des Jahres waren), die Menschen entledigen sich der Daunenmäntel und mindestens zweier weiterer Kleiderschichten, die in den Monaten davor zur Grundausstattung gehörten, kramen hektisch die Sonnenbrillen hervor und man hat allgemein recht gute Laune.

Nymphenburger Tierwelt

Den ersten ausführlichen Frühlingsspaziergang habe ich dazu genutzt, um endlich mal wieder die Kamera auszupacken um mehr als nur den ein oder anderen Schnappschuss zu produzieren. Reichlich Gelegenheit dazu gab es vor dem Schoss in Nymphenburg.

Selbiges ist ja an sich schon ein recht ablichtenswertes Exemplar, aber die Population der Teiche und des Kanals gibt fast noch mehr her. Wäre ich etwas dreister (oder mutiger), hätte ich die meiste Zeit vermutlich damit verbracht, Bilder der flanierenden Touristen und Einheimischen zu machen, etliche wären definitiv das eine oder andere Bild wert gewesen. Erstaunlich, was passiert, wenn es das erste mal so etwas wie eine wahrnehmbare Temperatur gibt. 

Very british

Meine letzte Geschäftsreise führte mich kurz vor Ostern in die Nähe von London. Genauer gesagt nach Basingstoke, welches in etwa einer Stunde ab Heathrow zu erreichen ist, aber meiner Meinung nach nicht zu den Städten gehört, die man unbedingt mal gesehen haben muss. Genauer gesagt sind ein „Leisure Park“ (ich zitiere: „The Leisure Park offers a wide range of activities including ice skating, bingo and bowls. It is home to a multiplex cinema, a bowling alley and an exciting swimming facility„. Der Hammer. Ganz klar!) und ein riesiges Einkaufszentrum die einzigen Sehenswürdigkeiten, die man vor Ort zu bieten hat. Aber man kann sich ja nicht aussuchen, wo sich unsere Kunden überall so ansiedeln und wir fahren da ja nicht zum privaten Vergnügen hin. Kaum vorstellbar, dass das überhaupt irgendwer tut, aber darum geht’s hier ja gar nicht.

Abendstimmung

Man mag es ja kaum glauben, aber ganz vereinzelt konnte man in diesem Jahr in München schon die Sonne sehen. Kurz zumeist, aber immerhin. Bei einem dieser wenigen Momente ist nebenstehendes Bild entstanden.

 
 
 
 
 
 

Als hätte jemand die Zeit zurückgedreht

Seit Ostern habe ich einen neuen Mitbewohner in der Bleibe in Degerloch. Gut, wenn man es genau betrachtet, dann bin ich der Mitbewohner, denn schließlich bin ich seltener vor Ort, aber da ich ja Mieter der Wohnung bin, ist es mein Mitbewohner :-)

Nachdem Tobi ja beschlossen hat, dass sich die Wohnung für ihn eigentlich nicht lohnt, da er zu selten in Stuttgart ist, stellte sich für mich das Problem, dass ich die Wohnung gerne behalten wollte, aber eben nicht allein finanzieren kann. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten war allerdings eine sehr einfache – sie dauerte keine fünf Minuten und beschränkte sich eigentlich auf die Frage „Hey, hast du Lust bei mir einzuziehen?“. Adressiert war sie an einen, den die Meisten Mitlesenden kennen müssten.

Technik, die entgeistert

Man macht sich ja gemeinhin keine Gedanken darüber, was für Technik heutzutage in Zügen verbaut wird. Bis man dann mal darüber stolpert. In meinem Fall erlangte ich Einblick in die (gemessen an der Ausfallquote) offensichtlich hochkomplexe und anfällige Steuerung der Toiletten in einem ICE, da die Abdeckung offensichtlich nicht korrekt zugeschlossen wurde und sperrangelweit offen stand. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es derartig viele Kabel, Anschlüsse und große Kühlkörper benötigt, um die Spülung und das Waschbecken technisch in den Griff zu bekommen. Aber jetzt, wo ich das weiß, wundert es mich eigentlich nicht, dass es vom Drücken des Spül-Knopfes bis zum tatsächlichen Vorgang immer so lange dauert…

Die Grenzen des guten Geschmacks

Da spaziere ich dieser Tage nichts ahnend durch die Stadt und erblicke wie aus dem Nichts den hier abgebildeten Werbeaufsteller. Ich stutze, lese zweimal, schüttle den Kopf und mache ein Foto. Kurz hatte ich erwogen, einfach in den Laden zu gehen, und mir zwei „Boppel“ Eis zu gönnen – „Eine Kugel Gurke-Dill und eine Schwarzbrot, bitte“.

Also diese Starköche haben doch definitiv einen an (oder definitiv das Falsche in) der Waffel. Was kommt denn bitte als Nächstes? „Schinken-Grünkohl“? „Zwiebelmett-Thymian“? Vielleicht sollte ich diese Sorten mal anregen – immerhin habe ich den Herrn Schuhbeck hier in München schonmal erspäht, als er zwischen den Gästen seiner Lokalität umherschweifte und sich in seinem Ruhm sonnte. Vielleicht ist er ja für neue Vorschläge offen…

Go, Frühling, go!

Für die Menschen, deren Glas immer halb voll ist: Der Frühling kommt eindeutig!
Für die das-Glas-ist-halb-leer-Freunde: dieser verdammte Winter wird niemals enden…