Der erste ernstzunehmende Frühlingstag

Mitte April hatte ich knapp über eine Woche Urlaub, den ich je zur Hälfte an meinen beiden Wohnorten verbracht habe. Wettertechnisch waren die ersten Tage eher mau, aber ab Mitte der Woche wurde es dann tatsächlich frühlingshaft. Gut, ich vermutete zunächst optische Täuschungen, denn wer rechnet denn bitte Mitte April damit, endlich mal die Sonne zu sehen, aber es war wirklich so. Frühlingshaftes München. Es ist erstaunlich, wie gut das dem Klima in der Stadt tut. Die Biergärten öffnen (und sind natürlich sofort proppenvoll), Eisdielen vermelden Rekordumsätze (ich tippe ja, dass es grundsätzlich die ersten messbaren Umsätze des Jahres waren), die Menschen entledigen sich der Daunenmäntel und mindestens zweier weiterer Kleiderschichten, die in den Monaten davor zur Grundausstattung gehörten, kramen hektisch die Sonnenbrillen hervor und man hat allgemein recht gute Laune.

Ein guter Grund, die Kamera einzupacken und mich auf einen langen Spaziergang von Laim über Nymphenburg nach Neuhausen zu begeben und es mir dabei richtig gute gehen zu lassen – die Versorgung muss ja stimmen. Erste Station der kulinarischen Frühlingsgenüsse war eine der örtlichen Eisdielen (eigentlich es es ja eine Konditorei mit ergänzendem großen leckerem Eisangebot), vor welcher sich eine stattliche Warteschlange eingefunden hatte. Aber die 10 Minuten Anstehen war es wert, das Eis (und das Verweilen auf der angrenzenden Grünfläche) ist sehr zu empfehlen.

Nächste Station: eine San Francisco Coffee Bar an der S-Bahn in Laim, um dort einen Eiskaffee zu erwerben (und mich meines Pullis zu entledigen – T-Shirt Premiere, juhu!), bevor es zu einer längeren Fotosession mit der lokalen Teichpopulation am Schloss Nymphenburg ging. Ein paar der Bilder habe ich in einem anderen Artikel veröffentlicht. Und da ich schon immer mal den ganzen Kanal zum Schloss entlangspazieren wollte, der schnurgerade Richtung Neuhausen führt, habe ich das bei dieser Gelegenheit gleich erledigt. Fazit: man läuft länger, als ich gedacht habe. Das könnte aber auch an den Menschenmassen liegen, die eine ähnliche Idee gehabt zu haben scheinen, partiell hatte das Ganze etwas von „Hindernislauf“.

Da ich mich in Neuhausen nicht auskenne, bin ich einfach mal der Nase nach weitermarschiert, in der Hoffnung, irgendwo eine U-Bahn Richtung Heimat zu finden und bin schlussendlich am Rotkreuzplatz gelandet, an dem ich mir zunächst noch einen abschließenden Kaffee gegönnt habe. Dies ging mit der Erkenntnis einher, dass ich „Bohne und Malz“ (so der Name des Cafés meiner Wahl) in Zukunft meiden werde. Der Kaffee war zwar völlig in Ordnung, aber ich habe in München bis dato kein unaufmerksameres und unmotivierteres Personal erlebt als dort. Nein, es macht keinen Spaß, zehn Minuten zu warten, bis überhaupt einer der anwesenden Kellner registriert, dass man bezahlen möchte. Das habe ich auch schon anders erlebt und erwarte es eigentlich auch anders. Noch dazu, wenn der Laden nicht gerade überfüllt ist. Zum Glück gibt es ja genug Alternativen. Dennoch: ein höchst gelungener Nachmittag!

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