Just jene Freundin (sie möge es mir verzeichen ;-) hat es jetzt aber nicht so unbedingt mit dem Sport (wohl aber mit dem Quatsch-machen, was sie zur idealen Begleitung machte), was schnell die Frage nach der Ernsthaftigkeit der Veranstaltung im Hinblick auf die zu erbringenden Höchstleistungen aufwarf. Diesbezüglich konnte allerdings umgehend vollständige Entwarnung gegeben werden. Erstens betrug die Laufdistanz nur fünf Kilometer (und ich zweifle ernsthaft daran, dass es wirklich fünf waren, empfunden waren es maximal drei, aber das kann auch täuschen) und zweitens schreibt der Veranstalter schon so nett in den FAQ:
Muss ich ein erfahrener Läufer sein um teilzunehmen?
Um Gottes Willen nein! Es gibt genügend andere großartige Läufe da draußen um Schnelligkeit und Leistung zu beweisen
Ist der Color Run zeitlich begrenzt?
Alle Teilnehmer sind angehalten sich ihre bunteste Zeit auf Erden selber einzuteilen. Wir haben festgestellt, dass es am Ende niemanden interessiert, wie schnell oder wie langsam ein COLOR RUNNER™ ist. Wenn du eine bestimmte Endzeit haben möchtest, „time” dich einfach selber.
Das klingt nach sehr, sehr großem Spaß und nur wenig Schweiß. Und dem
war dann auch so.Durchgeführt wurde der Lauf im Park in Riem, unweit des Messegeländes. Und zwar in einer der Ankündigung folgenden großen Gelassenheit. Keine Einlasskontrollen, keine Ordnerheerscharen, keine fünfunddreißig Sponsorenzelte und schon gleich gar keine „Laufmesse“ drumrum, wie ich sie von anderen Veranstaltungen kenne. Das Ganze hatte eher Happeningcharakter. Die „Läufer“ konnte man recht gut an den entsprechenden T-Shirts und meist möglichst albernen Accessoires erkennen und wer sich rechtzeitig am Start einfand konnte auch einfach mitlaufen. Sehr sympathisch das Ganze, sehr unaufgeregt.
Die Teilnehmerschaft setzte sich weitgehend aus Menschen jüngeren Semesters zusammen (ich für meinen Teil habe den Altersschnitt vermutlich messbar nach oben gedrückt, fand in der Menge dann aber doch noch vereinzelt Menschen, die Schule und eventuell auch Uni schon hinter sich gelassen haben – aber viele waren wir nicht, was dem Spaß keinen Abbruch tat), die die Strecke in gemäßigtem Trab hinter sich brachte. Und gern zwischenzeitlich mal stehen blieb um das eine oder andere Erinnerungsfoto zu machen.
An fünf Stellen auf der Strecke wurden diejenigen der angeblich sechs tausend Starter, die nicht einen großen Haken darum schlugen (solche Menschen gab es tatsächlich, wobei ich mich da ja frage, warum sie überhaupt mitgemacht haben) ordentlich mit Farbpulver beworfen. Ziemlich buntes und vor allem fieses Zeug – so fein, dass man es hinterher an allen denkbaren und auch undenkbaren Körperstellen wiederfand. Der Boden sah an den passenden Stellen ziemlich klasse aus und ich tippe ja fast, dass die entsprechenden Stellen auch im Dunkeln leuchten würden. Eigentlich sollte ich ja fast nochmal raus nach Riem fahren und nachsehen, inwieweit sie die Farbe vom Asphalt wieder wegbekommen haben. Von der Haut ist sie übrigens nach zweimaligem Duschen wieder ab, bezüglich der Haare kann ich aus bekannten Gründen keine Angaben machen, die Laufschuhe waren unmittelbar nach dem Lauf farbfrei und das T-Shirt ist nach einer Runde in der Waschmaschine fast wieder weiß, ganz raus geht die Farbe da aber wohl nicht) . Bestehen tut das Pulver aus Reismehl, angeblich könne man es sogar essen. Wobei davon (zu Recht!) abgeraten wurde, es würde eher schrecklich schmecken. Vermutlich hat dennoch jeder Teilnehmer eine größere Ladung davon aufgenommen, denn schlussendlich musste man beim Durchlaufen der Farb-Passagen ja trotzdem früher oder später mal atmen…Mein Fazit: Nein, es gibt absolut und definitiv keinen sinnvollen Grund, warum man bei einer solchen Veranstaltung mitmachen sollte. Aber es macht einfach unverschämt viel Spaß – ich werd’s vermutlich wieder tun :-)
Zum Abschluss noch ein kurzer Videoschnipsel vom abschließenden allgemeinen Rumgehopse, der einen guten Eindruck vermittelt, wie die im Anschluss an den Lauf praktizierten Farbwürfe aussehen. Diese dürften einer der Hauptgründe sein, warum man bei sowas mitmacht – die sportliche Herausforderung ist es wohl kaum: