Das sicherste Konzert meines Lebens

Könnte ich es mir aussuchen, würde ich meine Hochzeit gern von der Musik eines Symphonieorchesters begleiten lassen. Gut, momentan ist kein Heiratstermin auszumachen und wo man die vielen Musiker dann unterbringen würde sei jetzt auch einfach mal dahingestellt – man wird ja mal träumen dürfen. Bis es soweit ist und die potentiellen logistischen Probleme gelöst sind, behelfe ich mir einfach mit dem Besuch von Konzerten, der (finanzielle) Aufwand fällt erheblich kleiner aus.
Im Rahmen meiner „Kulturwochen“ (Theater, Ballett, Museum…) verschlug es mich in die Münchner Residenz, in der das Abaco-Orchester aufspielte. Das ist das Symphonieorchester der Universität. Sollte sich jemand für dieses interessieren, gibt es hier ein paar Details.

Bevor ich mich allerdings dem Musikgenuss hingeben konnte (welcher, um vorzugreifen, mit Werken von Bruckner und Mahler übrigens ein Bisschen sperrig ausfiel), galt es allerdings einige Hindernisse zu überwinden. Vornehmlich die Tatsache, dass das ganze Gebiet rund um die Residenz hermetisch abgeriegelt war. Denn wie es der böse Zufall so wollte, fand in der Residenz gleichzeitig eine Veranstaltung (vermutlich ein orgiengleiches Abendessen) im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz statt. Und da die bayrische Landesregierung offenbar beschlossen hatte, dass man dies zum Anlass nehmen könnte, den Beweis anzutreten, wie ernst man im Freistaat die Sicherheit von Politikern und allerlei Vertretern der Waffenindustrie nimmt, wurden sämtliche verfügbaren Kräfte gebündelt, um Straßen und Wege zu sperren. Vermutlich hätte man in dieser Zeit an jedem beliebigen Ort in München ungestraft diverse Schurkenstücke begehen können, denn empfunden befand sich die gesamte Ordnungsmacht in unmittelbarer Nähe des Staatstheaters.

Kunstgenuss

Dass München über eine große Anzahl sehenswerter Museen verfügt (laut überraschend gleichlautender Meinung etlicher von mir befragter Menschen gehört das Deutsche Museum übrigens nicht dazu), dürfte bekannt sein. Was zumindest mir nicht bekannt war ist die Tatsache, dass etiche der (staatlichen) Museen an Sonntagen zum -das Schwabenherz sehr erfreuenden- Eintrittspreis von einem Euro besucht werden können. Eine Liste der entsprechenden Museen gibt es übrigens hier.

Das war zwar nicht der ausschlaggebende Grund, aber eine erfreut zur Kenntnis genommene Tatsache, als ich mich neulich einem ersten Besuch der Pinakotheken widmete. Ich habe mir die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne angesehen. Die Neue Pinakothek verschreibt sich der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts und zeigt hauptsächlich Gemälde sowie einige Skulpturen.

Neulich im Zug

Da heißt es immer, die Züge würden heutzutage nur durch Graffiti verschandelt und die Innenräume würden permanent durch Vandalen zerstört. Mag sein. Allerdings scheint es auch ein paar Zeitgenossen zu geben, die vor haben, einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Zumindest zierte meines eines, als ich folgenden Aufkleber beim Aussteigen entdeckt habe.

Winter, Winter, Winter

Wieviel ein paar Kilometer seitliche Bewegung Richtung Osten doch alles ausmachen können…

Natürlich kenne ich als Stuttgarter die Jahreszeit „Winter“. Wenn dort Ende Oktober -völlig überraschend und wie immer kaum zu erwarten- die erstenSchneeflocke fällt, erliegt der gemeine schwäbische Autofahrer mit schöner Regelmäßigkeit dem Glauben, selbige würde ihn gewiss heimtückisch anfallen, ihn und (vermutlich vor allem) das verehrte Vehikel hinterrücks gen Graben schubsen und mit dem sofortigen Tod bedrohen. Diese Annahme verleitet ihn dann dazu, seine Geschwindigkeit umgehend tendenziell auf Null zu senken, um dem diesem Schicksal zu entgehen. Sicherheitshalber wird dieses Verhalten dann für die kommenden drei Monate beibehalten, man weiß ja nie. Da spielt es auch keine Rolle, dass die zuständigen Stellen die Straßen meistens binnen kürzester Zeit mit einer Salzschicht bedecken, die ohne Weiteres dazu ausreichen würde, ein ordentliches Stück zu Rind umdeklarierten Pferdefleisches -an die Stoßstange gebunden und hinter dem Wagen hergeschleift- in null komma nix zu pökeln.

Winterimpressionen aus dem Englischen Garten

Der Publikumsmagnet Nummer eins, wird auch im Winter fleißig genutzt. Statt Decke und Picknickkorb werden eben Handschuhe und der Schlitten eingepackt. Gut, manche gern ausgeübte Tätigkeiten werden eingestellt – ich habe beispielsweise niemanden nackt im Eisbach baden sehen (wobei es mich nun auch wieder nicht sonderlich überrascht hätte, wenn einige Unerschrockene dies getan hätten, „Exzentriker“ scheint es in dieser Stadt wahrlich genug zu geben), aber das empfinde ich nun nicht zwingend als Nachteil. Die verschneiten (Grün)flächen geben auch im Winter einiges her und erfreulicher Weise werden beispielsweise die Hauptwege mit Split gestreut, so dass einem ausgedehntem Spaziergang nicht im Wege steht, auch wenn man nicht gleich zu den Schneeschuhen greift.

Kulturprogramm

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich in all den Jahren in Stuttgart nie im Ballett war. Was schon allein deshalb ein Versäumnis ist, da es gemeinhin als eines der besten gilt denen man zusehen kann. Auf die Schnelle lässt sich das nun nicht mehr korrigieren, aber dafür hab ich das nun in München nachgeholt.

Das Bolschoi Staatsballett Belarus gab Schwanensee zum Besten. Was mich zum ersten mal in das münchner Kulturzentrum geführt hat, den Gasteig. Wobei ich die Kombination der dort beheimateten Einrichtungen schon fast spaßig finde: Philharmoniker, Volkshochschule und Stadtbibliothek.

Die Philharmonie war beinahe ausverkauft (sie bietet beinahe 2500 Menschen Platz) und das Gebotene in der Tat beeindruckend, wenn man davon absieht, dass ich ein Bisschen enttäuscht war, dass die Musik vom Band und nicht von einem richtigen Orchester kam. Aber darüber ließ sich hinwegsehen, man hätte tänzerische Darbietung und Orchester sowieso nicht gleichzeitig im Auge behalten können.

Das Starbucks-Namens-Desaster

Die Kenner meiner Kaffee-Gelüste wissen, dass ich selbigen gerne (aber nicht ausschließlich) in den Filialen einer gewissen amerikanischen Kaffeehauskette erwerbe.

Dort hat man es sich angewöhnt, die Becher mit dem Namen des Kunden zu beschriften. Damit niemand fragt, wozu das eigentlich nötig ist, erklären große Schilder „…weil dein Getränk speziell für dich zubereitet wird“. Das beantwortet zwar in meinen Augen mitnichten die Frage, wozu sie dazu nach meinem Namen fragen müssen (ganz im Gegenteil, ich frage mich eher, für wen sie meine Bestellung denn bitte ansonsten zubereiten), aber bitteschön, dann tue ich ihnen halt den Gefallen.

Ich gebe zu: Ich habe schon etliche Schreibweisen meines Namens gesehen und die Variante „zwei l, ein p“ nehme ich ja schon fast nicht mehr bewusst war – aber das, was das Mädel bei Starbucks auf den Becher kritzelte, ist definitiv der Schreibweisen-Super-Gau. 38 Lebensjahre lang ist mir diese Variante bisher immer erspart geblieben. Vorbei.

Aber es geht noch schlimmer…

Deutschland aus Sicht der Bayern

Gerade eben bin ich beim ziellosen Umherstreifen im Netz über dieses Bildchen gestolpert. Definitiv was zum Schmunzeln – das Schlimme daran ist nur: ich habe den Eindruck, als wäre das nicht im Mindesten der Kategorie „Humor“ zuzuordnen, sondern bei weiten Teilen der hiesigen Bevölkerung schlicht die empfundene Realität und herrschende Weltsicht.

Die Schwaben sind ja schon nicht ganz unüberzeugt, was ihr eigenes Bundesland angeht – aber selbst die könnten sich in Bayern noch Nachhilfe im Fachgebiet „Lokalpatriotismus“ holen.

 

Geschmackloses am Abend…

Hier nur schnell eine abendliche Impression des Balkons schräg gegenüber. Die Hälfte der grausigen Illumination blinkt. Natürlich.
Was finden die Leute nur an so etwas?

Es lebt!

Lieber Kinder! Wenn ihr eure Wohnung mal für etwas mehr als zwei Wochen verlassen solltet, um an einem anderen Ort Urlaub zu machen, dann solltet ihr euch vergewissern, alles Verderbliche entweder mitzunehmen, oder gleich zu entsorgen. Sonst passieren damit nämlich Dinge, die nicht wirklich lecker aussehen. So wie hier mit der Mandarine, die ich auf meinem Tisch vergessen habe, bevor ich weggefahren bin…