Kunstgenuss

Dass München über eine große Anzahl sehenswerter Museen verfügt (laut überraschend gleichlautender Meinung etlicher von mir befragter Menschen gehört das Deutsche Museum übrigens nicht dazu), dürfte bekannt sein. Was zumindest mir nicht bekannt war ist die Tatsache, dass etiche der (staatlichen) Museen an Sonntagen zum -das Schwabenherz sehr erfreuenden- Eintrittspreis von einem Euro besucht werden können. Eine Liste der entsprechenden Museen gibt es übrigens hier.

Das war zwar nicht der ausschlaggebende Grund, aber eine erfreut zur Kenntnis genommene Tatsache, als ich mich neulich einem ersten Besuch der Pinakotheken widmete. Ich habe mir die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne angesehen. Die Neue Pinakothek verschreibt sich der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts und zeigt hauptsächlich Gemälde sowie einige Skulpturen.

Wobei ich gestehen muss, dass mir die Auswahl und vor allem die Anordnung der Bilder etwas wahllos erschien. Meine Begleitung mutmaßte „Rahmenfarbe“ als Ordnungskriterium, was den zuständigen Kurator vermutlich umgehend an den Rand eines Herzinfarktes befördert oder mindestens Schnappatmung hervorgerufen hätte. Da hilft es mir auch nicht sonderlich, dass ich in der Wikipedia gelesen habe, die Neue Pinakothek enthalte Bilder von so ziemlich allen bedeutenden europäischen Malern der entsprechenden Epoche.
Letztlich ist bei mir der Eindruck entstanden, als beinhalte das Museum vornehmlich Bilder griechischer Landschaften und Personenbildnisse und diversen hohen Herren, gerne mit bayrischem (migrations)Hintergrund. Das mag daran liegen, dass ich mich dann doch eher für modernere Kunst interessiere. Wenn ich das auf Gemälde münzen soll, dann beginnt mein Interesse eben etwa mit Beginn des 20. Jahrhunderts. Blöd nur, dass der Inhalt der Ausstellung eben just genau dort endet. Und ein ausgestellter Van Gogh, ein Monet und ein Manet sind für mich dann doch ein Bisschen zu wenig. Vielleicht wäre ich auf entsprechenden Werkschauen besser aufgehoben.

Ganz anders dann mein Eindruck von der Pinakothek der Moderne. Eigentlich beinhaltet sie vier unterschiedliche Ausstellungen. Wobei ich mich nur mit Teilen der Gemälde und den Graphiken beschäftigt habe, weitere Besuche werde sicher folgen, die Bereiche „Design“ und „Architektur“ habe ich mir einstweilen aus Zeitmangel aufgehoben. Besonders beeindruckt war ich vom Bereich „Gegenwartskunst“ – Ich habe bis dato noch keine größere Ansammlung von Gemälden von Andy Warhol gesehen (gehört der eigentlich noch in die „Gegenwartskunst“?), auch Herr Beus ist reichlich vertreten (wobei ich mit dem so meine Schwierigkeiten habe, zu präsent sind mir da die müffelnden Werke aus Fett in der Stuttgarter Staatsgalerie). Die Hälfte der ausgestellten Werke würde ich mir auch in die eigenen vier Wände hängen, würde sie da reinpassen. Besonders Warhol hatte offenbar ein Faible für die schiere Größe.  Mein Fazit hier: Definitiv lohnenswert!

Und ich freue mich jetzt schon auf einen der kommenden Sonntage, bei denen ich mir das direkt bei den Pinakotheken liegende Museum Brandhorst ansehen werde. Selbiges besticht definitiv schonmal durch sein Äußeres. Inhaltlich hat man sich der modernen und zeitgenössischen Kunst verschrieben (auf die Werke von Cy Twombly bin ich gespannt, bisher kenne ich nur ganz wenige) – gute Voraussetzungen also, dass es mir gefallen könnte. Ich werde berichten…

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