Paris

Urlaub ist etwas Feines! Um jedoch keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ich verbringe meinen aktuellen Urlaub mitnichten in der französischen Hauptstadt, ich komme nur endlich mal dazu, über all die Dinge zu schreiben, die ich in den vergangenen Wochen erlebt habe. Ein kleines Highlight war dabei eine Dienstreise nach Paris Mitte Oktober.

Zwei Schulungstage galt es durchzuführen, zum Glück auf Englisch und nicht Französisch (was vermutlich desaströs geworden bzw. einfach nicht möglich gewesen wäre), entsprechend vollgepackt und anstrengend waren die Tage. Aber es blieb erfreulicher Weise noch immer genug Zeit, den späteren Nachmittag und Abend für touristische Aktivitäten zu nutzen. Zumal das Wetter quasi perfekt war. Kühl zwar, aber beinahe durchgehend sonnig, besser hätte ich es kaum erwischen können.

Schon die Anreise war ein Vergnügen: Mit dem TGV von Stuttgart direkt nach Paris. In rund dreieinhalb Stunden. Mit Essen und Kaffee am Platz (im Preis inbegriffen) und genau zwei Zwischenhalten: Karlsruhe und Straßburg, danach ging es ohne Unterbrechung bis nach Paris Ost.

 

Für mich als vornehmlich in Deutschland Bahn-Reisender ist es schon arg ungewöhnlich, dass der Zug irgendwann auf 320 Stundenkilometer beschleunigt und dieses Tempo einfach mal weit über 60 Minuten durchhält ohne alle paar Minuten an der Politik geschuldeten „Bahnhöfen“ anhalten zu müssen. In Montabaur beispielsweise. Oder Limburg. Um nur zwei der eher schwachsinnigen Halte zu nennen, die die Bahn bei uns auf dem Weg nach Köln anfährt und dabei empfunden die Hälfte des Zeitgewinns durch die Schnellfahrtstrecken wieder zunichte macht. In Frankreich funktioniert das ein Bisschen anders, dort hat man aber auch etwas andere geographische Voraussetzungen. Bei solchen Verbindungen brauche ich über einen Flug gar nicht erst nachzudenken, die Bahn ist schneller. Zumindest, wenn man die Fahrten vom Flughafen ins Stadtzentrum noch einrechnet.

Mein Hotel (wie in Paris üblich ziemlich teuer) befand sich nur etwa 200 Meter entfernt vom Triumphbogen und war damit der perfekte Ausgangspunkt um an den beiden Abenden noch zu längeren Entdeckerspaziergängen aufzubrechen.

Natürlich hätte ich mir liebend gerne ein paar der Sehenswürdigkeiten auch von innen angesehen (das Louvre beispielsweise), aber die hatten zu den entsprechenden Tageszeiten natürlich schon geschlossen und ausreichend viel Zeit hatte ich dafür natürlich auch nicht. Einzig den Aufstieg auf den Arc de Triomphe habe ich mir gegönnt (den sich die Herrschaften dort mit 9€ fürstlich bezahlen lassen), da ich von dort einen fantastischen Blick über die ganze Stadt hatte. Das Bild von Sacré-Cœur oben ist beispielsweise von dort oben entstanden. Und natürlich noch jede Menge andere, die hier den Rahmen sprengen würden (mal kurz eingestreut: wenn jemand auf der Suche nach einer richtig guten Kompaktkamera ist: ich könnte da die Canon Powershot G15 wärmstens empfehlen, auch wenn sie einen Tick zu groß für die Hosentasche ist. Aber die Ergebnisse sind fantastisch).

Im Lauf meiner beiden Abende dort habe ich gelernt, dass die Stadt und die dortigen Distanzen weit größer sind, als der touristische Stadtplan einen das Glauben machen mag. „Mal eben“ von meinem Hotel zum Triumphbogen, von da die Champs-Élysées herunter bis zum Louvre zieht sich dann doch erheblich länger, als man ursprünglich glaubt. Zumal dazukommt, dass man Paris wohl mit Fug und Recht ein dickes Verkehrsproblem diagnostizieren kann. Das Warten an Fußgängerampeln kann schonmal mehr Zeit in Anspruch nehmen, als die eigentliche Gehzeit von A nach B. Das ist ein Bisschen lästig. Wobei mir dieses Chaos ja nicht nur als Fußgänger stinken würde, als Autofahrer ging es mir nicht anders. Wobei ich ja bis heute nicht verstehe, warum man in Großstädten mit dem Auto fahren sollte, das klappt nicht in München und in Paris gleich noch viel weniger. Warum also nicht gleich auf die U- oder S-Bahn umsteigen?

Aufgrund meiner doch eher gering ausgeprägten Französischkenntnisse hielt sich meine Interaktion mit der lokalen Bevölkerung natürlich in Grenzen, aber zu einer Kaffeebestellung in der nächstbesten Brasserie am frühen Morgen genügte es dann doch. Dort, am Tresen stehend, kam ich mir in diesem Moment sehr französisch vor :-)

Mein Fazit: An zwei Abenden kann man von Paris nicht allzuviel sehen. Ich werde mir wohl oder übel mal einen längeren Trip dahin einplanen müssen, denn eines war ziemlich offensichtlich: zumindest der innenstädtische Teil von Paris ist extrem schön und definitiv einen längeren Besuch wert. Vielleicht schaffe ich das ja 2015…

Hier zum Abschluss mal ein paar der Bilder, die an den beiden Tagen entstanden sind. Auch ohne Spiegelreflex lassen sich recht nette Bildchen machen:

Post navigation

  1 comment for “Paris

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Und jetzt noch folgende Rechenaufgabe lösen: * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.