Als hätte jemand die Zeit zurückgedreht

Seit Ostern habe ich einen neuen Mitbewohner in der Bleibe in Degerloch. Gut, wenn man es genau betrachtet, dann bin ich der Mitbewohner, denn schließlich bin ich seltener vor Ort, aber da ich ja Mieter der Wohnung bin, ist es mein Mitbewohner :-)

Nachdem Tobi ja beschlossen hat, dass sich die Wohnung für ihn eigentlich nicht lohnt, da er zu selten in Stuttgart ist, stellte sich für mich das Problem, dass ich die Wohnung gerne behalten wollte, aber eben nicht allein finanzieren kann. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten war allerdings eine sehr einfache – sie dauerte keine fünf Minuten und beschränkte sich eigentlich auf die Frage „Hey, hast du Lust bei mir einzuziehen?“. Adressiert war sie an einen, den die Meisten Mitlesenden kennen müssten. Navid. Und eigentlich kannte ich dessen Antwort schon, bevor ich ihn gefragt habe, denn jegliche andere Behausung wäre gegenüber seiner bisherigen eigentlich ein Fortschritt. Allein das Wohnzimmer in Degerloch ist größer als seine ganze bisherige „Wohnung“, malerisch gelegen an den Grenzen eines Industriegebietes zwischen Stuttgart Ost und Wangen. Dass er einziehen würde, stand schon länger fest, die Frage nach dem Zeitpunkt allerdings blieb noch eine ganze Weile offen, da unklar war, ab wann ich denn die Wohnung übernehmen konnte. Das war zum 1.4. der Fall und am Tag vorher wurde der Auszug von Tobi und Einzug von Navid vollzogen. Beides ging recht schnell über die Bühne, da Tobi ja kaum noch Dinge in Degerloch hatte und Navid ungefähr die Hälfte seines bisherigen Hausstandes gleich entsorgt und gar nicht erst mitgebracht hat.

Und seit dem habe ich das Gefühl, in der Zeit etwa um fünf Jahre zurückkatapultiert worden zu sein, zurück in die Sillenbucher WG-Zeiten. Der Mitbewohner ist der Gleiche, der Wohnungsinhalt ähnlich zusammengestückelt und die blöden Sprüche erwecken den Anschein, als hätten wir nie getrennt voneinander gelebt. Alles wie früher – ein großer Spaß. Selbst die Gäste haben sich nicht verändert. Nico scheint bei uns zu wohnen, Kai kreuzte spontan auf und selbst Reza (der ja auch mal Bewohner in Sillenbuch war, wenn auch vor empfundenen Äonen von Jahren) hat sich schon blicken lassen.

Da stellt sich jetzt ja eigentlich nur noch die Frage, wann Marc keine Lust mehr auf sein Einfamilienhaus und die beiden kleinen Rabauken hat und auch „in den Schoß der Familie“ zurückkommt…

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