Huch? Service!

Vor ein paar Wochen habe ich eine GQ erworben. Nicht, weil ich mich für die Inhalte von „Gentlemens Quarterly“ auch nur annähernd interessieren würde (das entsprechende Heft habe ich bis heute nicht durchgeblättert), sondern weil diese mit einer Ausgabe des deutschen Ablegers von „Wired“ gebündelt war. Und da sieht es interessensmäßig gleich völlig anders aus, ich liebe diesen Nerd-Kram.

Die Lektüre hat sich eine ganze Weile hingezogen, aber irgendwann fiel mir auf, dass mit meinem Exemplar etwas nicht stimmt. Ein Teil des Heftinhaltes fehlte, ein anderer war doppelt vorhanden. Normalerweise hätte ich vermutlich einfach nur die Schulter gezuckt und das ignoriert, aber ich hatte gerade nichts besseres zu tu, habe ein Bild vom doppelten Teil gemacht und der Redaktion eine Mail geschrieben, ob ich nicht vielleicht ein vollständiges Heft bekommen könnte.

Dezent überrascht war ich, als im am Tag darauf folgende Mail im Postfach fand:

Lieber Phi[…],

das ist in der Tat ein Fehler. Ich habe Ihre Mail an unsere Herstellung weitergeleitet. Sie sollten von dort Antwort und Ersatz bekommen. Falls nicht: Bitte noch einmal kurz bei mir melden, dann kümmere ich mich persönlich darum.

Viele Grüße,
Alexander von Streit / Chefredakteur / Wired Deutschland

Hui. Da nimmt man aber den Kundenservice aber mal ernst, wenn der Chefredakteur sich selbst um solche Dinge kümmert. Dieses Vorgehen sollte man mal der Telekom vorschlagen… Gut, etwas später habe ich herausgefunden, dass das gesamte Redaktionsteam der hiesigen Ausgabe von Wired lediglich aus zehn Menschen besteht, da kommt dann vermutlich auch der Chef nicht drumrum, hin und wieder mal die Leserpost zu beantworten – gefreut hat es mich natürlich trotzdem.

Eine weitere Kommunikation mit ihm war allerdings gar nicht notwendig, denn ein paar Minuten später kam eine weitere Mail, in der ich gebeten wurde, ob ich mein „kaputtes“ Exemplar nicht unfrei an den Verlag zurücksenden könne – und wenn ich kurz meine Adresse durchgäbe, würde ich umgehend ein neues Exemplar bekommen.

Tatsächlich: schon am folgenden Tag lag ein dicker Umschlag im Briefkasten – die Wired (dismal in der Tat vollständig) und, als Dreingabe, noch eine neue Ausgabe der nächsten GQ. Und nachdem der Wert eines Wired-Fehldruckes in mittlerer Zukunft vermutlich nicht den einer Blauen Mauritius erreichen wird, habe ich mein Exemplar dann kurz später zurück geschickt.

Nun ist die Ersatzlieferung einer Zeitschrift vermutlich keine großartige Leistung und nicht eben mit horrenden Kosten verbunden – ich würde mir dennoch wünschen, so eine Kundenorientierung etwas öfter anzutreffen. Alles richtig gemacht, liebe Leute von Wired! Kunde glücklich und zufrieden. Und erwähnt das prompt in seinem Blog. Wenn das mal keine Werbung ist…

 

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