München hat etwas ähnliches zu bieten – den Eisbach. Er wird aus der Isar gespeist und verläuft auch weitgehend unterirdisch durch die Altstadt, tritt am südlichen Ende des Englischen Gartens wieder zutage, ehe er ein gutes Stück später wieder in die Isar geleitet wird. Allerdings ist der offenliegende Teil des Eisbachs wesentlich attraktiver als der Nesenbach. Zum Einen dient er (auch wenn das offiziell nicht erlaubt ist aber von der sonst so strengen Obrigkeit geduldet wird) im Englischen Garten als vielgenutzte Bademöglichkeit. Nackedeis inclusive. Zumindest im Sommer. Zum Anderen, und das ist weit spektakulärer, ist er weit über München hinaus als wunderbare Möglichkeit zum Wellenreiten bekannt. Grund dafür ist eine Steinstufe kurz nach dem Auslass aus dem Untergrund. Diese führt dazu, dass eine dauerhafte Stromschnelle entsteht, die als „stehende Welle“ bezeichnet wird. Hier tummeln sich bei guten Wetter haufenweise Wellenreiter, die immer schön einer nach dem anderen versuchen, sich möglichst lang auf dem Brett zu halten.
Derzeit schien mir dazu eher nicht das passende Wetter zu sein – aber ich lag reichlich daneben. Denn als ich am vergangenen Sonntag nach der Triple-Feier noch einen ausgedehnten Spaziergang unternommen habe, kam ich eher zufällig genau an der Welle vorbei – wo reichlich was los war. Merke: Man kann jederzeit Wellenreiten – alles nur eine Frage der passenden Bekleidung. Neopren macht’s möglich. Rund zehn Wagemutige versuchten sich im reißenden Wasser. Das stellte sich jedoch als gar nicht so einfach dar, denn durch die langen Regenfälle ist nicht nur die Isar erheblich voller als sonst, auch der Eisbach bekommt entsprechend mehr Wasser ab. Er fließt an dieser Stelle generell recht schnell, aber aktuell ist noch ein ganzes Stück mehr los als sonst. Als Zuschauer bekam man eine ganze Menge geboten.