Allgemein

Feierbiester

Vergangenen Samstag haben sich „die Bayern“ ja bekannter Maßen den dritten Titel in der laufenden Fußballsaison geholt. Das Pokalendspiel – in Stuttgart mit Freunden in einer urschwäbischen Kneipe genossen – versetzte mich in eine gewisse Luxussituation. Meine alte Heimat gegen die neue – da konnte ich nur gewinnen. Egal wer das Spiel gewinnen würde, ich könnte mich drüber freuen. Wobei ich keinen Hehl daraus mache, dass ich den Bayern einen Sieg mehr gönne als dem VfB – denn erstens haben Erstere nunmal die erheblich überzeugende Saison hinter sich als die Schwabenkicker und zweitens spekulierte ich einfach auf eine bessere Feier. Wenn ich doch schon in München lebe, dann würde ich schon gern erleben, wie man dort den Gewinn des historischen Triples feiern würde. Und schlussendlich hätte ein Pokalsieg der Stuttgarter sowieso nur dazu herhalten müssen, eine (zu Recht) weitgehend in der Bedeutungslosigkeit verbrachte Saison und die Missverhältnisse im Verein schönzureden. Nee, lasst mal Jungs.

Verwandtschaftsbesuch

Gestern hatte ich zum ersten mal in München Besuch von einem Familienmitglied. Sabine und Marcel gönnen sich drei Tage in Erding und haben auf dem Weg dahin bei mir vorbeigesehen. Meine erste Erkenntnis: meine Fahrzeitangaben gelten nicht für Menschen unter 35. Vermutlich. Sie hatten sich überlegt, um acht loszufahren und wären dann gegen zehn bei mir. Ich maßte mich an anzumerken, dass ich dank der Baustellen, die inzwischen fast 50km der Strecke ausmachen, von Degerloch nach Laim etwa zweieinviertel Stunden brauche. Um zehn vor zehn waren sie da. Von irgendwo hinter Waiblingen. Aber nicht mit diesem Spritverbrauch – haha! Und es war Feiertag und früh und überhaupt, da kann das bestimmt jeder ;-)

Ein neues Spielzeug

Vor eineinhalb Wochen habe ich mir endlich ein Makro-Objektiv zugelegt. Sozusagen als Geburtstagsgeschenk an mich selbst. Gemessen an den Preisen der anderen Objektive war dieses schon beinahe günstig, aber sowas ist ja höchst relativ. Die Ergebnisse allerdings sind bemerkenswert. Die Linse liefert derart gestochen scharfe Bilder, dass es einem hin und wieder schon fast zu scharf vorkommt. Allerdings muss man ein Bisschen üben, um gute Ergebnisse hinzubekommen – besonders bei Blende 2.8 ist der Schärfebereich so klein, dass nur wenige Millimeter zwischen scharf und unscharf liegen. Da kommt der Autofokus der Kamera teilweise schon an seine Grenzen. Vielleicht muss ich bei den Makroaufnahmen doch von Hand fokussieren.

Um das Objektiv gebührend einzuweihen, bin ich am Tag nach der Anschaffung erstmal in die Wilhelma gefahren. Das mache ich irgendwie immer, wenn ich ein neues Objektiv habe. Lohnt sich eigentlich immer.  Hier sind ein paar der Ergebnisse:

Frühlingsexplosion

Vergangenen Sonntag besuchte ich eine Bekannte in Neuperlach. Da das Wetter angenehm frühlingshaft war, entschlossen wir uns, uns nicht einfach nur die Hintern auf dem Balkon plattzusitzen, sondern ließen uns zu einem Spaziergang durch ein ehemaliges Kiesabbau-Gebiet direkt um die Ecke hinreißen. Dabei sind ein paar richtig schöne Frühlingsbilder entstanden. Ganz offensichtlich sind sämtliche Bäume nun endgültig aus dem Winterschlaf erwacht und das Wachstum ist binnen der letzten Tage förmlich explodiert. Alles grünt und blüht, dass es einem warm ums Herz wird. So lange man nicht unter Heuschnupfen leidet. Aber seht selbst…

Sauna deluxe

Nachdem der Anfang meines Urlaubs vor zwei Wochen ja reichlich kalt und -wie könnte es anders sein- verregnet war, bot es sich an, endlich mal den angeblich besten Saunatempel im Großraum München zu besuchen – die Therme in Erding. Ich bin ja immer noch nicht überzeugt, dass man diese Ecke noch als „Großraum München“ bezeichnen darf, die Fahrt dorthin dauert immerhin rund eine Stunde und führte mich (tolle Entscheidung, Navi!) einmal mitten durch die Innenstadt. Aber so konnte ich mich wenigstens mal wieder darin bestätigt sehen, dass man sein Auto lieber stehen lässt und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, wenn man innerhalb Münchens unterwegs ist.

Man kann die Therme schon von weitem erkennen – ein mitten in Felder geklotztes Ensemble aus Glas und Stahl. Das wirk ein Wenig, als hätten Außerirdische es hier zurückgelassen, inmitten von Wiesen und einigen Bauernhöfen wirken die Gebäude wie Fremdkörper.

Ebenfalls beinahe außerirdisch erscheinen die Eintrittspreise – 39 Euro für eine Tageskarte – nur für den Saunabereich, wohlgemerkt. Man mag sicher darüber streiten, ob so etwas gerechtfertigt ist, andererseits möchte ich auch lieber gar nicht wissen, was der Unterhalt einer solchen Anlage kostet, allein die Heizkosten verschlingen vermutlich Unsummen. Und sofern man den Eintrittspreis auf die Aufenthaltsdauer herunterrechnet, ist ein Kinobesuch definitiv nicht billiger.

Der erste ernstzunehmende Frühlingstag

Mitte April hatte ich knapp über eine Woche Urlaub, den ich je zur Hälfte an meinen beiden Wohnorten verbracht habe. Wettertechnisch waren die ersten Tage eher mau, aber ab Mitte der Woche wurde es dann tatsächlich frühlingshaft. Gut, ich vermutete zunächst optische Täuschungen, denn wer rechnet denn bitte Mitte April damit, endlich mal die Sonne zu sehen, aber es war wirklich so. Frühlingshaftes München. Es ist erstaunlich, wie gut das dem Klima in der Stadt tut. Die Biergärten öffnen (und sind natürlich sofort proppenvoll), Eisdielen vermelden Rekordumsätze (ich tippe ja, dass es grundsätzlich die ersten messbaren Umsätze des Jahres waren), die Menschen entledigen sich der Daunenmäntel und mindestens zweier weiterer Kleiderschichten, die in den Monaten davor zur Grundausstattung gehörten, kramen hektisch die Sonnenbrillen hervor und man hat allgemein recht gute Laune.

Nymphenburger Tierwelt

Den ersten ausführlichen Frühlingsspaziergang habe ich dazu genutzt, um endlich mal wieder die Kamera auszupacken um mehr als nur den ein oder anderen Schnappschuss zu produzieren. Reichlich Gelegenheit dazu gab es vor dem Schoss in Nymphenburg.

Selbiges ist ja an sich schon ein recht ablichtenswertes Exemplar, aber die Population der Teiche und des Kanals gibt fast noch mehr her. Wäre ich etwas dreister (oder mutiger), hätte ich die meiste Zeit vermutlich damit verbracht, Bilder der flanierenden Touristen und Einheimischen zu machen, etliche wären definitiv das eine oder andere Bild wert gewesen. Erstaunlich, was passiert, wenn es das erste mal so etwas wie eine wahrnehmbare Temperatur gibt. 

Very british

Meine letzte Geschäftsreise führte mich kurz vor Ostern in die Nähe von London. Genauer gesagt nach Basingstoke, welches in etwa einer Stunde ab Heathrow zu erreichen ist, aber meiner Meinung nach nicht zu den Städten gehört, die man unbedingt mal gesehen haben muss. Genauer gesagt sind ein „Leisure Park“ (ich zitiere: „The Leisure Park offers a wide range of activities including ice skating, bingo and bowls. It is home to a multiplex cinema, a bowling alley and an exciting swimming facility„. Der Hammer. Ganz klar!) und ein riesiges Einkaufszentrum die einzigen Sehenswürdigkeiten, die man vor Ort zu bieten hat. Aber man kann sich ja nicht aussuchen, wo sich unsere Kunden überall so ansiedeln und wir fahren da ja nicht zum privaten Vergnügen hin. Kaum vorstellbar, dass das überhaupt irgendwer tut, aber darum geht’s hier ja gar nicht.

Als hätte jemand die Zeit zurückgedreht

Seit Ostern habe ich einen neuen Mitbewohner in der Bleibe in Degerloch. Gut, wenn man es genau betrachtet, dann bin ich der Mitbewohner, denn schließlich bin ich seltener vor Ort, aber da ich ja Mieter der Wohnung bin, ist es mein Mitbewohner :-)

Nachdem Tobi ja beschlossen hat, dass sich die Wohnung für ihn eigentlich nicht lohnt, da er zu selten in Stuttgart ist, stellte sich für mich das Problem, dass ich die Wohnung gerne behalten wollte, aber eben nicht allein finanzieren kann. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten war allerdings eine sehr einfache – sie dauerte keine fünf Minuten und beschränkte sich eigentlich auf die Frage „Hey, hast du Lust bei mir einzuziehen?“. Adressiert war sie an einen, den die Meisten Mitlesenden kennen müssten.

Die Grenzen des guten Geschmacks

Da spaziere ich dieser Tage nichts ahnend durch die Stadt und erblicke wie aus dem Nichts den hier abgebildeten Werbeaufsteller. Ich stutze, lese zweimal, schüttle den Kopf und mache ein Foto. Kurz hatte ich erwogen, einfach in den Laden zu gehen, und mir zwei „Boppel“ Eis zu gönnen – „Eine Kugel Gurke-Dill und eine Schwarzbrot, bitte“.

Also diese Starköche haben doch definitiv einen an (oder definitiv das Falsche in) der Waffel. Was kommt denn bitte als Nächstes? „Schinken-Grünkohl“? „Zwiebelmett-Thymian“? Vielleicht sollte ich diese Sorten mal anregen – immerhin habe ich den Herrn Schuhbeck hier in München schonmal erspäht, als er zwischen den Gästen seiner Lokalität umherschweifte und sich in seinem Ruhm sonnte. Vielleicht ist er ja für neue Vorschläge offen…